Tempolimit auf Autobahnen: Deutsche Umwelthilfe bekräftigt Forderung

Der Verkehrssektor hat auch 2021 zu viel CO₂ ausgestoßen. Auch deshalb fordert die DUH erneut ein generelles Tempolimit auf Autobahnen.

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Tempolimit 80

(Bild: EpicStockMedia/Shutterstock.com)

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Befürworter eines Tempolimits wollen die Debatte um schärfere Geschwindigkeitsbeschränkungen erneut beleben. Die sich abzeichnende Energieknappheit und die im Klimaschutzgesetz festgeschriebene CO₂-Jahresemissionsmenge sollen sie dabei argumentativ unterstützen. Auch deshalb fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erneut eine Beschneidung der maximal erlaubten Geschwindigkeit. Auf Autobahnen sollten nur noch 100 km/h gestattet sein, in Ortschaften 30 und außerhalb davon höchstens 80 km/h.

Hintergrund der erneut vorgebrachten Forderung ist das Sofortprogramm, das Bundesverkehrsminister Volker Wissing heute (13. Juli) vorstellen wird. Das wird nötig, denn auch im vergangenen Jahr hat der Verkehr seine CO₂-Einsparziele nicht erreicht. Laut Klimaschutzgesetz muss das jeweilige Ministerium dann einen Plan vorlegen, wie das Ziel zu erreichen sein könnte.

Die DUH argumentiert das Tempolimit mit möglichen CO₂-Einsparungen in Höhe von 9,2 Millionen Tonnen jährlich. Diese Zahlen stützen sich auf Schätzungen von Umweltbundesamt und der Agora Verkehrswende. Nach einem pandemiebedingten Rückgang 2020 wurde im vergangenen Jahr wieder mehr CO₂ ausgestoßen. Das Bundesumweltamt geht für 2021 von insgesamt rund 762 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus, die Deutschland freigesetzt hat.

Das Tempolimit solle eine befristete Laufzeit von mindestens zwei Jahren haben, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Damit soll der Koalitionsvertrag, in dem nur ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ausgeschlossen wurde, umgangen werden. Nach einem Jahr könne man untersuchen, meint Resch, wie hoch die Zustimmung der Menschen für eine dauerhafte Geschwindigkeitsbeschränkung sei.

Mit einem Tempolimit von 100 km/h würden, argumentiert die DUH, mehr Menschen auf andere Verkehrsträger ausweichen. Eine Einschränkung der maximalen Geschwindigkeit für den Fernverkehr der Bahn ist schließlich nicht Teil der Forderung. Für Verbindungen zwischen Großstädten, die sich mit der Bahn in weniger als fünf Stunden erreichen lassen, sollten Flüge verboten werden, fordert Resch. Außerdem solle ein bundesweit gültiges 365-Euro-Klimaticket für Bahn, Bus und Tram eingeführt werden. Vorschläge zur Finanzierung dessen gab es noch nicht.

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(mfz)