Tesla lernt Stoppschilder - Update für Fahrassistenten

Selbst Fahrschüler wissen, dass das langsame Passieren eines Stoppschildes kein Anhalten ist. Tesla muss das der Fahrzeugsoftware noch beibringen.

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Tesla Model 3 auf einer Straße vor schneebedeckten Bergen

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der US-Elektroautobauer Tesla beseitigt eine umstrittene Funktion seiner Fahrassistenz-Software "Full Self-Driving". Laut Angaben der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA lässt Tesla seine Autos an Kreuzungen mit Stoppzeichen unter bestimmten Bedingungen mit geringer Geschwindigkeit durchrollen, anstatt sie anzuhalten. Dies könne das Risiko einer Kollision erhöhen, warnte die Behörde. Tesla hat zugestimmt, die Funktion mit dem nächsten Software-Update zu deaktivieren.

Tesla gab zwar gegenüber der Behörde an, von keinen Unfällen im Zusammenhang mit dem beanstandeten Verhalten zu wissen. Das Unternehmen erklärte sich dennoch freiwillig bereit, das Programm anzupassen, und hat einen entsprechenden Rückrufbericht bei der US-Bundesbehörde eingereicht. Betroffen sind in den USA knapp 54.000 Tesla der Modelle S, X, 3 und Y, bei denen eine entsprechende Beta-Version des Fahrassistenten installiert ist.

Tesla hat das sogenannte "Rolling Stop"-Feature im Oktober 2020 an Teilnehmer des eigenen Testprogramms ausgespielt, wie ABC News berichtet. Das Update zur Beseitigung dieser Funktion soll Anfang Februar 2022 durchgeführt werden.

Der Hersteller hat erst kürzlich knapp 700.000 Fahrzeuge wegen verschiedener möglicherweise sicherheitsgefährdender Mängel bei Tesla Model 3 und S zurückgerufen. Zunächst mussten diese Fahrzeuge in den USA wegen Problemen mit Kofferraumhauben und Rückfahrkameras in die Werkstätten. Kurz danach hat Tesla auch in China tausende Fahrzeuge zurückgerufen, die von den gleichen Sicherheitsrisiken betroffen waren. (mit Material der dpa) /

(fds)