Teslas "Autopilot": Ermittlungen zu 30 Unfällen in den USA – 10 Todesfälle

Regelmäßig gibt es Berichte über Autounfälle in den USA, bei denen Teslas Fahrassistenz beteiligt gewesen sein soll. Nun gibt es erstmals eine offizielle Liste.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 524 Kommentare lesen

Bilder einer Unfallstelle

(Bild: Michigan State Police auf Twitter)

Lesezeit: 2 Min.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat inzwischen zu 30 Unfällen Untersuchungen eingeleitet, an denen ein Tesla beteiligt war und bei denen die Nutzung der Fahrassistenztechnik Autopilot vermutet wird. Insgesamt geht es dabei um 10 Todesfälle. Das geht aus der ersten vollständigen Auflistung der National Highway Traffic Safety Administration hervor, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Allein acht der Untersuchungen wurden demnach seit März dieses Jahres eingeleitet. In insgesamt drei der 30 Verfahren konnte die Benutzung von Teslas "Autopilot" ausgeschlossen werden, zwei Abschlussberichte seien fertig.

Teslas Fahrassistenz ermöglicht es den Elektroautos, automatisch zu bremsen, zu beschleunigen und die Spur zu wechseln. Der Hersteller weist zwar darauf hin, dass die Funktion das Auto nicht vollständig autonom macht und eine Fahreraufsicht erfordert, gleichzeitig gibt es aber unter anderem Kritik an der Namensgebung, die mehr Autonomie suggeriere. Fast schon regelmäßig gibt es inzwischen Berichte über Unfälle in den USA, bei denen das Fahrassistenzsystem eine Mitschuld zu tragen scheint. Der jüngste bekannt gewordene Unfall ereignete sich Anfang Mai, damals hieß es, es sei der 29. mit einem Tesla, der bei der NHTSA untersucht wird. 2016 erfolgte der erste tödliche Unfall mit dem automatisierten Fahrsystem, der letzte, bei dem der "Autopilot" eine Rolle gespielt haben soll, ereignete sich vergangenen Monat in Kalifornien. Bei einem Unfall in Texas waren im April zwei Menschen ums Leben gekommen.

Insgesamt hat die Behörde bei drei der untersuchten Unfälle ermittelt, dass der "Autopilot" aktiviert war, schreibt Reuters noch. Die Nachrichtenagentur weist darauf hin, dass Teslas Fahrassistenz seit dem tödlichen Unfall in Texas erneut im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Bei dem soll sich niemand auf dem Fahrersitz befunden haben. Dabei besteht Tesla-Chef Elon Musk darauf, dass niemand aufgrund der Bezeichnung "Autopilot" annehmen würde, dass sich das Auto damit von selbst fahre.

Aus den nun Reuters vorliegenden Zahlen geht demnach auch noch hervor, dass bei der NHTSA noch sechs weitere Untersuchungen zu Unfällen eingeleitet wurden, bei denen es um eine Beteiligung von Fahrassistenzsystemen ging. Dazu gehört auch jener Unfall eines Testfahrzeugs von Uber, das 2018 in Arizona eine Frau überfahren hatte, die an einer nicht dafür vorgesehenen Stelle eine Straße überquert hatte.

(mho)