The Orville, Staffel 2: Seth Trek wird zum besseren Star Trek

Seite 3: Großartiger Soundtrack

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John Debney, der seit Star Trek The Next Generation und SeaQuest DSV (beides Anfang der '90er) keinen reinrassigen Sci-Fi-Soundtrack mehr komponiert hat, übertrifft sich bei The Orville selbst – was angesichts seiner jahrzehntelangen Karriere als Film-Komponist keine zu unterschätzende Leistung ist. Zusammen mit einem 75-köpfigen Orchester, das in der zweiten Staffel auch mal einen eigenen Gastauftritt hat, unterlegt er die Serie mit einer streckenweise epischen Musik. Viele seiner bombastischen, aber teilweise auch leisen und nachdenklichen Stücke bringen die emotionalsten Szenen der Staffel erst richtig zur Geltung.

Der Soundtrack ist eine der großen Überraschungen von The Orville. Über die ganze zweite Staffel hinweg betrachtet ist die Musik besser als alles, was Star Trek jemals zu bieten hatte. Einzeln kommt keins der Stücke an die legendäre TNG-Titelmusik heran, aber zusammengenommen machen sie eine bis dato gute Serie wirklich mitreißend. Man stelle sich vor, wie viel weniger heroisch Indiana Jones ohne John Williams wirken würde – einen ähnlichen Effekt hat Debney auf The Orville.

Bedauerlicherweise leidet The Orville hierzulande unter einer katastrophalen Lizenzpolitik ihres Heimatsenders Fox. Wer die zweite Staffel sehen will, kann sie für knapp 30 Euro bei mehreren Videodiensten, unter anderem Amazon, Maxdome und iTunes kaufen. Bei Streaming-Diensten findet sich die Serie nicht. Bei Magenta TV der Deutschen Telekom gab es bislang wenigstens die erste Staffel zu sehen – über Pläne für die zweite Staffel ist bislang nichts bekannt, angesichts der Kooperation mit Fox+ dürfte sie aber wohl über kuzr oder lang auch ins Programm kommen. Immerhin will ProSieben die zweite Staffel der Serie im Juni ins Free-TV bringen. Das jedenfalls teilte uns der Sender auf eine entsprechende Anfrage hin mit. Wer des Englischen mächtig ist, möchte sich die Original-Tonspur aber vielleicht nicht entgehen lassen und trotzdem einen Videodienst bemühen, bei den vielen Subtilitäten der zweiten Staffel kann sich das lohnen.

Die Abwesenheit im Streaming-Programm von Netflix und Amazon mag erklären, warum die Serie außerhalb der USA reichlich unbekannt ist. Das ist ziemlich traurig, denn The Orville ist mit ihrer hervorragenden zweiten Staffel nicht nur für Trekkies sehenswert, die sich die goldenen Fernseh-Zeiten ihrer Jugend zurückwünschen. Die Serie sollte alle Zuschauer beglücken, die Science Fiction mit Herz zu schätzen wissen, der neben den üblichen Action-Szenen auch mal zum Nachdenken anregt. The Orville bietet neben knackiger Optik und dem passenden Drumherum viele herausragende schauspielerische Momente und die eine oder andere krasse Überraschung. Und vor allem macht das Zuschauen einfach Spaß. Das Reinschauen lohnt sich bei Staffel 2 auf jeden Fall. (fab)