Tiktok setzt bei Inhaltemoderation auf KI und wirft hunderte Mitarbeiter raus
Die Videoplattform Tiktok will bei der Inhaltemoderation vermehrt auf KĂĽnstliche Intelligenz statt Menschen setzen. Das kostet vielen Mitarbeitern den Job.

Zahlreiche Menschen verlieren bei Tiktok ihren Job.
(Bild: Primakov/Shutterstock.com)
Die Kurzvideo-Plattform Tiktok setzt bei der Moderation von Inhalten kĂĽnftig vermehrt auf KĂĽnstliche Intelligenz. Dadurch verlieren nun mehrere Hundert Mitarbeitende aus der Content-Moderation ihren Job, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Weniger als 500 Stellen in Malaysia sollen der Umstellung zum Opfer fallen, stellte das Mutterunternehmen Bytedance klar, nachdem zuvor von mehr als 700 Stellen die Rede gewesen war. Die Mitarbeitenden sollen am Mittwoch per E-Mail von ihrer Entlassung erfahren haben, berichtet Reuters unter Bezug auf zwei nicht näher genannte Quellen. Tiktok bestätigte die Entlassungen gegenüber der Nachrichtenagentur. Es seien mehrere Hundert Mitarbeitende weltweit von der Entlassung betroffen. Grund dafür ist eine Umstellung im Vorgehen bei der Inhaltemoderation: Tiktok steht immer wieder in der Kritik, die Inhalte auf seiner Plattform nicht angemessen zu moderieren. Auch wegen Verletzungen des Jugendschutzes musste sich die Plattform bereits rechtfertigen. Der Kurzvideodienst will künftig verstärkt auf KI setzen, um die Moderation zu verbessern. Auf menschliche Moderation werde aber nicht vollständig verzichtet.
Weitere Entlassungen angekĂĽndigt
Laut Reuters soll es nicht bei den bisherigen Entlassungen bleiben. Weitere Entlassungen seien für den nächsten Monat geplant. Tiktok argumentiert, seine Strategie für die Inhaltemoderation durch die Entlassungen stärken zu wollen. Einem Sprecher zufolge würden 80 Prozent der problematischen Inhalte bereits automatisiert entfernt.
Auch Malaysia – wo Tiktok die Stellen streicht – nimmt internationale Technologiekonzerne stärker in die Pflicht. So sollen etwa die Betreiber von Social-Media-Plattformen eine Betriebslizenz beantragen. Das soll der Bekämpfung von Cyberdelikten dienen. Das Land stellte zuletzt einen starken Anstieg schädlicher Inhalte auf Social Media fest und forderte eine stärkere Überwachung seitens der Betreiber.
Lesen Sie auch
Tiktok soll kĂĽnftig fĂĽr Konzertmitschnitte zahlen
"Tiktok beutet Kinder aus": 14 US-Staaten verklagen Tiktok
Googles Marktanteil für Werbung bei Suchen könnte unter 50 Prozent fallen
DSA: EU-Kommission untersucht Empfehlungsalgorithmen von TikTok und YouTube
Tiktoks Algorithmus könnte Haftung für gefährliche Videos auslösen
(are)