Topmanager: Apples Gesundheitsinitiative kam "organisch"

Einen großen Masterplan für Health-Features wie das 1-Kanal-EKG der Watch gab es laut Jeff Williams nicht. Das positive Nutzerfeedback überraschte Apple.

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Jeff Williams

Jeff Williams hat bei Apple als COO eine enorm wichtige Funktion – er überwacht mittlerweile auch das Design.

(Bild: dpa, Asa Mathat/Re/code)

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Apples neue Nummer 2 im Konzern, der Chief Operating Officer (COO) Jeff Williams, hat in einem Interview über die Entstehung der Apple Watch, die er maßgeblich verantwortete, gesprochen. Gegenüber dem britischen Independent teilte er mit, die Gesundheitsfunktionen, die die Computeruhr nach und nach bekam, seien "sehr organisch" hinzugekommen, eine "große Gesundheitsinitiative" soll es bei Apple angeblich nicht gegeben haben. Stattdessen sind Vorstöße in die Richtung nach und nach gekommen.

"Wir haben gemerkt, dass es so eine große Chance für uns gibt, den Leuten mit den Informationen an ihrem Handgelenk zu helfen." Selbst die ersten Briefe und E-Mails, in denen es hieß, dass Nutzer durch die Erkennung der Herzfrequenz zum Arztbesuch gebracht wurden – wo ihnen dann womöglich das Leben gerettet wurde – kamen für Apple als "Überraschung". Dann habe man jedoch mehr und mehr erkannt, welche große Chance "und sogar Verpflichtung" dies bringe. Mittlerweile bietet Apple von den Zulassungsbehörden regulierte Soft- und Hardware an – etwa das seit der Series 4 verbaute 1-Kanal-EKG zur Erkennung von Vorhofflimmern.

Williams zufolge ist die Watch ein Instrument, Menschen stärker dazu zu bewegen, sich um ihre Gesundheit zu kümmern. "Wenn man versucht, einen Herzfrequenzmonitor zu verkaufen, der einen vor Problemen warnt, kaufen den vielleicht zwölf Leute." Man müsse die Menschen quasi mit den Gesundheitsinformationen "auflauern". Das ergebe dann große Auswirkungen für ihre Gesundheit. Williams Kollege Kevin Lynch, der für die Apple-Watch-Software verantwortlich zeichnet, meinte, es existierten enorme Möglichkeiten, aus den Daten zu lernen, die die aktuelle Hardware liefere. "Herzstudien sind ein gutes Beispiel."

Seit einiger Zeit wird spekuliert, dass Apple die Tracking-Möglichkeiten weiter verbessert. So könnte in Zukunft ein Schlafmonitoring für die Uhr hinzukommen, zudem interessiert sich Apple für die Blutdruckmessung sowie die Ermittlung des Blutzuckerspiegels über tragbare Geräte.

(bsc)