Toshiba legt bei Digitalprodukten zu

Der japanische Toshiba-Konzern hat im abgelaufenen Quartal bei leicht erhöhten Umsätzen einen operativen Gewinn von 81 Millionen Euro erwirtschaftet. Positiv entwickelte sich vor allem das Segment "Digital Products" (Audio/Video, TV, Notebooks), im Chip-/Speicher-Segment fiel ein operativer Verlust von 572 Millionen Euro an.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der japanische Toshiba-Konzern hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (FY2009, Ende: 31. März) bei leicht erhöhten Umsätzen einen operativen Gewinn von 10,2 Milliarden Yen (derzeit 81 Millionen Euro) erwirtschaftet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war noch ein Betriebsverlust von 1,3 Milliarden Euro angefallen. Die Erlöse stiegen gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf 1,58 Billionen Yen (12,5 Milliarden Euro). Unter dem Strich steht für das abgelaufene Quartal ein Nettoverlust von rund 84 Millionen Euro.

Positiv entwickelte sich vor allem das Segment "Digital Products" (Audio/Video, TV, Notebooks), das mit 654 Milliarden Yen (5,2 Milliarden Euro) um 13 Prozent zulegte. Berücksichtigt sind dabei zusätzliche Umsätze, die aus dem Kauf der Festplattensparte von Fujitsu im vergangenen Jahr resultieren. Der operative Gewinn im Digitalprodukte-Segment belief sich im abgelaufenen Quartal auf 2,7 Milliarden Yen (21 Millionen Euro), eine Steigerung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 30 Prozent.

Im Chip-/Speicher-Segment (Electronic Devices), das um 8 Prozent auf 326 Milliarden Yen (2,6 Milliarden Euro) zulegte, fiel ein operativer Verlust von 7,2 Milliarden Yen (57,2 Millionen Euro) an. Laut Toshiba machte sich hier zwar eine anziehende Nachfrage nach NAND-Flashspeichern auf stabilem Preisniveau bemerkbar, im LCD-Geschäft verzeichnete der Konzern laut einer Mitteilung zur Quartalsbilanz (PDF-Datei) aber einen "deutlichen Absatzrückgang".

Im dritten großen Segment "Social Infrastructure", das unter anderem das Geschäft mit Atomkraftwerken umfasst, setzte der Konzern wie im Vorjahresquartal rund 500 Milliarden Yen um (zirka 4 Milliarden Euro), der Betriebsgewinn belief sich auf 16 Milliarden Yen (127 Millionen Euro). Toshiba hatte im Jahr 2006 für 5,4 Milliarden Dollar die Mehrheit am US-Atomkraftwerkhersteller Westinghouse Electric übernommen und avancierte so zum Weltmarktführer im Nukleargeschäft. Später beteiligte der Konzern den kasachischen Uranförderer Kazatomprom mit 10 Prozent an Westinghouse.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2009 rechnet Toshiba inzwischen mit Umsätzen in Höhe von 6,4 Billionen Yen (50,8 Milliarden Euro), 400 Milliarden Yen weniger als im vergangenen Mai prognostiziert. Beim Ergebnis geht der Konzern von einem Jahresnettoverlust in Höhe von 50 Milliarden Yen (398 Millionen Euro) aus. Wegen der voraussichtlich roten Zahlen werde es leider keine Ausschüttung für Toshiba-Aktionäre zum Ende des Fiskaljahres 2009 geben, teilte der Konzern am Freitag in Tokio weiter mit (PDF-Datei). (pmz)