Trump-Steuerreform: Apple könnte Milliarden aus dem Ausland zurückführen

Fast 270 Milliarden US-Dollar ist die Kriegskasse des iPhone-Produzenten groß. Das meiste davon lagert außerhalb Nordamerikas. Donald J. Trump könnte nun für eine Rückführung sorgen.

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Apple

Über das neue iPhone X werden immer Details bekannt.

(Bild: dpa, Bodo Marks)

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Apple ist nur einer von vielen US-Großkonzernen, der gigantische Geldbeträge außerhalb der USA lagert. Fast 270 Milliarden US-Dollar besitzt das Unternehmen, angeblich 90 Prozent davon im Ausland. Damit ist das Unternehmen aus Cupertino in guter Gesellschaft: Die Gewinne, die US-Firmen im Ausland bunkern, belaufen sich der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg zufolge auf rund 3,1 Billionen Dollar. Zum Vergleich: Das ist deutlich mehr als das Bruttoinlandsprodukt Frankreichs oder Großbritanniens.

Schon lange tüftelt die US-Politik an Lösungen, wie das Geld zurückgeschleust werden kann. Bislang klagten Apple & Co. aber über zu hohe US-Steuern. So erklärte CEO Tim Cook bereits 2015, er würde die immensen Auslandsvermögen ja seines Konzerns "liebend gerne" in die USA übertragen, doch es sei schlichtweg zu teuer.

Bisher wurden bei Rückholung des Geldes in die US-Heimat 35 Prozent Unternehmenssteuern fällig. Cook und andere Top-Manager ziehen es vor, Auslandsgewinne woanders zu verbuchen und zu parken – zum Beispiel in Irland oder Bermuda, wo sie niedrige oder gar keine Steuern zahlen müssen.

Bislang war dies einfach, da der US-Fiskus nur auf internationale Gewinne zugriff, wenn diese heimgeholt wurden. Mit dem neuen Gesetz, das die allgemeinen Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent senkt, ändert sich auch dies. Vermögen, die Konzerne bereits im Ausland horten, werden mit einer einmaligen Sondersteuer zwischen 8 und 15,5 Prozent belegt. Künftige Auslandsgewinne sollen mit rund 10 Prozent belangt werden, wobei Analysten bereits vor Schlupflöchern warnen.

Wegen der Sondersteuer auf geparktes Auslandsvermögen hagelt es derzeit Gewinnwarnungen von Unternehmen. Banken wie Goldman Sachs oder Citigroup rechnen mit Milliardenkosten, aber andere Konzerne, die viel Umsatz im Ausland machen, sind genauso betroffen. "Sie alle dürften in den kommenden Wochen mit ähnlichen Statements rauskommen", sagte Ryan Dudley von der Wirtschaftsberatung Friedman LLP dem Sender CNN.

Aber ist die Steuerreform deshalb eine Belastung für die Firmen? Nein, meint Experte James S. Henry von der Columbia Universität, der sich im Tax Justice Network für Steuergerechtigkeit engagiert. Bei der Sondersteuer auf Auslandsvermögen sei die Politik den Konzernen weit entgegengekommen. Ob bisherige Steuervermeidungspraktiken geändert werden, ist ebenfalls unklar. Denn wie es weitergeht, ist nicht gesagt.

"Die Steuerreform könnte dazu führen, dass noch mehr Jobs, Fabriken und Profite von den USA ins Ausland wandern", warnt Steven Rosenthal vom Tax Policy Center. Das neue Gesetz mache es Konzernen in Zukunft wahrscheinlich sogar noch leichter, Abgaben auf internationale Gewinne zu umgehen. (mit Material von dpa) / (bsc)