Trump zu US-Zöllen: "Ich rede mit Tim Cook" – und gibt sich flexibel
Auf Journalistenfragen, wie lange die auch auf Apple gemünzten Zollausnahmen für China laufen, macht der US-Präsident der Firma Hoffnung. Doch bleibt es dabei?

Fabrikbesichtigung von Cook und Trump während essen erster Präsidentschaft.
(Bild: dpa, Evan Vucci/AP/dpa)
Apple-Aktie 2,21 Prozent im Plus, Marktkapitalisierung wieder bei über drei Billionen US-Dollar: Haben die Chaostage um die Trump-"Tariffs" für den iPhone-Hersteller nun ein Ende? Vermutlich nicht, denn der US-Präsident hat sich selbst nur verhalten zu seiner 90-Tage-Aussetzung des Strafzollhammers gegen China geäußert. Dennoch nahm Trump nun vor Journalisten Stellung – und erwähnte auch Apple-Boss Tim Cook.
Trump gibt sich flexibel, bleibt in der Sache aber hart
Auf die Frage, wie lange die Ausnahmen denn gelten sollten und für welche Produkte, sagte Trump, er schaue sich an, wie er den Autofirmen helfen könne, auf andere Komponenten umzusteigen. "Die brauchen ein bisschen Zeit, weil sie sie hier bei uns herstellen werden." Zu Apple sagte Trump, er sei eine "sehr flexible Person". "Ich ändere meine Meinung zwar nicht, aber ich bin flexibel. Manchmal kann man nicht einfach eine Mauer haben, manchmal muss man auch um sie herumgehen können, unter ihr durch oder über sie darüber."
Es seien also "Dinge möglich, die möglicherweise kommen werden" im Bezug auf Apple. Er rede mit Konzernchef Tim Cook und er habe ihm "kürzlich geholfen" – womit Trump augenscheinlich die Aussetzung der Zölle für 90 Tage meinte. "Ich will niemandem weh tun." Sein Endziel sei aber weiter, "das Land großartig zu machen" – was faktisch bedeutet, die Produktion der wichtigsten Güter zurück in die Vereinigten Staaten zu holen, die Amerika seit den Siebzigerjahren schrittweise an Länder wie China oder Mexiko verloren hatte.
Cook gilt als Trump-Flüsterer
Es ist unbekannt, was Cook mit Trump besprochen hat – der Apple-CEO soll aber einen guten Draht zum US-Präsidenten haben. Schon in der Vergangenheit hatte der Apple-Chef betont, dass die USA für Apple ein zunehmend wichtiger Produktionsstandort seien. Das Problem sind aber die fehlende inländische Lieferkette und die notwendigen Arbeitskräfte für diese vergleichsweise einfachen und anstrengenden Jobs – weswegen Automatisierung her müsste.
Dennoch war es Apple in vergleichsweise kurzer Zeit gelungen, Kapazitäten in Indien aufzubauen. Mittlerweile wird jedes fünfte iPhone auf dem Subkontinent hergestellt, wenn auch vor allem aus chinesischen Bauteilen. Apple selbst hat sich offiziell nicht zu dem Zollchaos geäußert, aber seine Logistik spielen lassen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
(bsc)