Türkei: TikTok-Promis sollen über ihre Accounts bei Geldwäsche geholfen haben

In der Türkei sorgen Vorwürfe gegen bekannte TikTok-Influencer für Aufsehen. Weil sie bei Geldwäsche geholfen haben sollen, wurden sie vorübergehend verhaftet.

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TikTok auf einem Smartphone

(Bild: XanderSt/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

In der Türkei sind einige der bekanntesten TikTok-Promis vorübergehend festgenommen worden, weil über ihre Accounts Geldwäsche in großem Umfang betrieben worden sein soll. Insgesamt wurden laut Hürriyet Daily News bei großangelegten Durchsuchungen in 37 Städten mehr als 120 Personen festgenommen, sowie Tausende Bankkonten und nicht unerhebliche Summen in bar konfisziert. Über die Konten sollen illegalerweise 1,2 Milliarden Türkische Lira geflossen sein, das entspricht etwa 42 Millionen Euro. Für die Geldwäsche sollen die auf TikTok für Geschenke einsetzbaren Münzen benutzt worden sein.

Die Strafverfolgungsbehörden gehen demnach davon aus, dass eine Betrugsbande mit gestohlenen Kreditkarten auf TikTok die Münzen gekauft hat. Die sollen dann über TikTok an die eingeweihten Influencer gegangen sein, die sich das Geld auszahlen lassen haben. Einen Teil des Geldes sollen sie danach an vereinbarte Konten überwiesen haben, den Rest durften sie behalten. Die Strafverfolgungsbehörden sind dem Betrug demnach auf die Schliche gekommen, weil der luxuriöse Lebensstil die Influencer verdächtig gemacht habe. Bei Onur Sermik beispielsweise seien auf einem Konto neun Millionen Türkische Lira entdeckt worden, die dem Finanzamt nicht gemeldet waren. Das sind mehr als 300.000 Euro.

Tage nach den Durchsuchungen und den Festnahmen sind einige der Verdächtigen inzwischen wieder auf freiem Fuß. Auf TikTok erklären etwa Onur Sermik und Yalçın Akdoğan inzwischen, dass sie die Ermittlungsbehörden überzeugt hätten, dass die Vorwürfe falsch seien. Andere, angeblich ebenfalls betroffene TikTok-Promis haben sich auf ihren Accounts noch nicht zu den Berichten geäußert. Kurz nach der koordinierten Durchsuchung hatte sich derweil Innenminister Ali Yerlikaya für den Einsatz der Ermittler bedankt.

(mho)