Amazon-Tochter: Jeder dritte Twitch-Angestellte muss gehen

Bei der Streaming-Plattform Twitch werden einem Bericht zufolge weitere 500 Stellen gestrichen. Das entspricht 35 Prozent der Angestellten.

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(Bild: Ink Drop/Shutterstock.com)

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Jeder dritte Twitch-Mitarbeiter muss wohl gehen: Einem Bericht von Bloomberg zufolge will Twitch die Entlassungen am Dienstag ankündigen. Betroffen seien etwa 35 Prozent der Belegschaft, das entspreche 500 Personen. Twitch hat sich bislang nicht zum Bericht geäußert. Ende 2023 hatten mehrere Manager die Amazon-Tochter verlassen.

Bereits im vergangenen Jahr hat sich Amazon von Hunderten Twitch-Mitarbeitern getrennt. Das Unternehmen sorgt sich um die Profitabilität des Streaming-Dienstes, der vor allem in der Gaming-Szene beliebt ist. Noch immer sei Twitch nicht profitabel, berichtet Bloomberg unter Berufung auf anonyme Quellen.

Wegen hoher Kosten hat Twitch zuletzt angekündigt, den Betrieb in Südkorea im Februar komplett einstellen zu wollen. "Die Betriebskosten in Südkorea sind prohibitiv hoch", begründete CEO Dan Clancy den Schritt. Die hohe Datenmaut der südkoreanischen Netzbetreiber führe zu erheblichen Verlusten. Auch die EU-Kommission plant, Netzgebühren für große Anbieter einzuführen.

Stellenstreichungen haben im vergangenen Jahr auch die "Trust and Safety"-Abteilung von Twitch betroffen – also die Mitarbeiter, die auf der Plattform missbräuchliche und illegale Inhalte untersuchen und sperren können. In Zukunft sollen diese Aufgaben vermehrt von externen Dienstleistern und KI übernommen werden.

Twitch-Mutter Amazon hat im vergangenen Jahr selbst tausende Stellen gestrichen. Um Kosten zu senken, wurden im Januar 2023 rund 18.000 Angestellte entlassen. Es war der erste größere Personalabbau in der Geschichte des Unternehmens. Betroffen von den Entlassungen war unter anderem das Alexa-Team: Interne Dokumente zeigten laut Business Insider bei Amazons "Worldwide Digital"-Team einen Betriebsverlust von über 3 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal. Zu der Einheit gehören neben dem Streamingdienst Prime Video auch das Hardware-Team hinter den Echo-Lautsprechern und Alexa. Laut Business Insider ist der Großteil dieses Verlusts auf Alexa und andere Geräte zurückzuführen.

(dahe)