Twitter verschärft Regeln vor US-Präsidentenwahl
Twitter trifft weitere Vorkehrungen zu den US-Wahlen. Ein Wahlsieg soll nicht vor der offiziellen Bestätigung per Tweet verkündet werden können.
Twitter trifft zusätzliche Vorkehrungen, um einen Missbrauch der Plattform rund um die US-Wahlen 2020 zu vermeiden. So soll etwa die Verkündung eines Wahlsiegs vor der offiziellen Bestätigung mit einem Hinweis und einem Link auf die Twitter-eigene offizielle Wahlseite versehen werden, auch wenn diese von den Kandidaten selbst stammen. Beiträge, die den Wahlverlauf stören oder zur Einmischung, auch durch Gewalt, aufrufen, sollen gelöscht werden.
Tweets, die bereits aufgrund von Falschinformationen mit einem Label versehen sind, sollen erst nach der Bestätigung einer entsprechenden Warnung sichtbar werden. Likes, Retweets und Antworten sollen für die als falsch gekennzeichneten Tweets deaktiviert werden und werden durch den Algorithmus von Twitter nicht mehr empfohlen. Von dieser Maßnahme sind laut Twitter alle Konten von US-Politikern einschließlich der Kandidaten- und Wahl-Kampagnen-Konten sowie US-Konten mit mehr als 100.000 Followern betroffen.
Zitieren statt teilen
Vom 20. Oktober an bis mindestens zum Ende der Wahlwoche in den USA will der Kurznachrichtendienst Nutzer zusätzlich dazu ermutigen, Zitate mit eigenen Kommentaren zu versehen, anstatt die Tweets nur zu teilen. Dazu soll bei einem Klick auf Retweet die Zitier-Funktion mit Kommentarfeld geöffnet werden, bleibt das Kommentarfeld leer, erscheint der geteilte Eintrag als Retweet, erklärt Twitter.
Empfehlungen von Personen, denen ein Nutzer nicht folgt, sollen für den genannten Zeitraum ebenfalls nicht in der Timeline angezeigt werden. Das betrifft auch Personen, die sich zu einem Thema, dem man folgt, äußern, denen man aber nicht folgt. Damit wird zwar vorübergehend die Reichweite und das Wachstum vieler Konten eingeschränkt, Twitter hält das für den Zeitraum rund um die US-Wahlen und der möglichen Manipulation aber für ein lohnendes Opfer.
Trends mit Kontext
In den letzten Monaten führte Twitter laut dem Blogbeitrag bereits zusätzliche Informationen zu den Trends ein, die erklären sollen, warum dieser Begriff in den Trends von Twitter gelandet ist. Die Funktion soll den Menschen helfen, "schneller ein Verständnis für öffentliche Diskussionen in den USA zu erlangen und das Potenzial für die Verbreitung irreführender Informationen zu verringern". Rund um die US-Wahlen sollen in den Trends nur Begriffe angezeigt werden, die zusätzlichen Informationen enthalten.
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Die Regeln und dessen Auswirkungen sollen laut Twitter unter ständiger Beobachtung sein und fortlaufend neu beurteilt werden. Auch Facebook verbietet bereits Anzeigen, die das US-Wahlverfahren und dessen mögliches Ergebnis bezweifeln und will auch nach den US-Wahlen vorerst keine Polit-Werbung erlauben. All die Maßnahmen könnten auch im Zusammenhang mit einem möglichen Wahlsieg des demokratischen Kandidaten Joe Biden bei der US-Wahl 2020 stehen, den der US-Präsident Trump Befürchtungen zufolge nicht anerkennen und zu Gewalt aufrufen könnte.
(bme)