UFO-Studie für die NASA: Mangel an hochwertigen Daten als größtes Problem

Das von der NASA berufene Gremium zur Untersuchung von UFO-Sichtungen hat vor dem Abschluss der Arbeit öffentlich getagt und den Mangel an guten Daten beklagt.

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Screenshot aus "GOFAST" und die Erklärung

Am Beispiel des sogenannten "GOFAST"-Videos wurde in dem Meeting eine UFO-Sichtung simpel erklärt.

(Bild: NASA)

Lesezeit: 3 Min.

Der Mangel an qualitativ hochwertigen Daten ist das größte Hindernis bei der Untersuchung von UFO-Sichtungen. Zur Dokumentation genutzte Kameras seien dafür nicht gut genug. Das ist das wohl zentrale Ergebnis einer mehrmonatigen Untersuchung im Auftrag der NASA, hieß es in einer live im Internet übertragenen Sitzung des 16-köpfigen Gremiums. Das beklagte sich darin auch über Belästigungen, die mehrere Personen in der Gruppe online über sich hätten ergehen lassen müssen. Solche Belästigungen und Angriffe im Internet würden nur dazu führen, dass der Umgang mit dem Thema unidentifizierte Flugobjekte weiter stigmatisiert würde. Genau dieses Stigma war aber als weiteres großes Problem ausgemacht worden, viele Sichtungen würden aus Angst davor gar nicht gemeldet.

Das öffentliche Meeting erfolgte am gestrigen Mittwoch kurz vor der geplanten Veröffentlichung des Abschlussberichts des Gremiums. In der Veranstaltung kam laut der BBC unter anderem Sean Kirkpatrick zu Wort, er leitet das "Büro für die Auflösung von Anomalien in allen Bereichen". Allein dort würden jeden Monat inzwischen 50 bis 100 Berichte zu neuen Sichtungen eingehen, von denen wiederum etwa zwei bis fünf Prozent als "womöglich wirklich anomal" eingestuft würden. Ähnlich hatte er das bereits im Frühjahr beziffert. Jetzt ergänzte er demnach noch, dass die Analyse auch durch Datenschutzbestimmungen eingeschränkt würde. Denn man habe zwar immense Beobachtungsinstrumente, aber die meisten Menschen würden es ja nicht mögen, wenn diese auf ihren Garten zielten.

Bei der Arbeit des Gremiums ging es nicht darum, ein für alle Mal zu klären, ob es einen Beweis dafür gibt, dass hinter UFO-Sichtungen Aktivitäten außerirdischer Intelligenz stehen, erklärt Teamleiter David Spergel. Stattdessen sei man beauftragt worden, Richtlinien für die NASA auszuarbeiten, mit der solche Sichtungen künftig systematisch untersucht werden können. Weiterhin erklärte der Astrophysiker, dass die Behauptung, einen Beweis für nicht-menschliche Intelligenz zu haben, so außergewöhnlich sei, dass man dafür auch außergewöhnliche gute Beweise haben müsste. "Und die haben wir nicht gesehen", erklärte er. Ob das die vielen Spekulationen und Theorien aber wird beenden können, ist zumindest fraglich.

Die NASA hat die eigene Untersuchung von UFO-Sichtungen vergangenen Juni angekündigt. Neun Monate lang sollte das Team um Spergel Daten zusammentragen und ausarbeiten, wie die Phänomene in Zukunft am besten untersucht werden können. In den Vereinigten Staaten wird der abschließende Bericht mit besonders großem Interesse erwartet, auch, weil die Öffentlichkeit keiner anderen Behörde so sehr vertraut wie der NASA. Man sei einzigartig positioniert, um sich mit dem Phänomen zu befassen, "weil wir wissen, wie man die Instrumente der Wissenschaft und Daten nutzt, um herauszufinden, was da draußen am Himmel passieren könnte", meinte Daniel Evans von der NASA-Abteilung für wissenschaftliche Missionen (Science Mission Directorate), als die Untersuchung im Herbst begonnen wurde.

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(mho)