UMTS-Anbieter 3 berichtet über einen positiven Geschäftsverlauf

Der internationale UMTS-Netzbetreiber, Teil des Hutchison-Whampoa-Konzerns, meldet gestiegene Umsätze und Kundenzahlen, die Ergebnisse sind jedoch nur bedingt mit Konkurrenten vergleichbar.

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Der internationale UMTS-Netzbetreiber 3, Teil des Hutchison-Whampoa-Konzerns, hat am heutigen Donnerstag am Firmensitz Hongkong seine Jahreszahlen 2005 gemeldet. Der Umsatz stieg um 138 Prozent auf 37,5 Milliarden HK-Dollar (gut 4 Milliarden Euro). Die Ergebnisse sind jedoch nur bedingt mit Angaben anderer Mobilfunker vergleichbar, da Hutchison unorthodox Buch führt und ungewöhnliche Stichtage für Kundenzahlen nutzt. 3 hatte zum 22. März 11,27 Millionen Kunden, davon 6 Millionen in Italien (8 Prozent Marktanteil), 3,6 Millionen in Großbritannien und Irland, 502.000 in Dänemark und Schweden, 340.000 in Österreich, sowie in 854.000 in Australien (ehemals Orange, umfasst auch ein 2G-Netz).

Dazu hält der Konzern UMTS-Lizenzen in Norwegen und Indonesien. 3 Hongkong (521.000 Kunden) und Orange Israel, die vor der Umbenennung in 3 steht (118.000 Kunden zum 9. März) gehören jedoch zur Schwestergesellschaft Hutchison Telecommunications International. Inklusive Hongkong und Israel konnte die Kundezahl im Kalenderjahr 2005 um 65,5 Prozent erhöht werden.

Als "Meilenstein" bezeichnet 3 das erste positive Ergebnis von 1,83 Milliarden Hongkong-Dollar (umgerechnet 195 Millionen Euro). 2004 war noch ein Minus von 7,91 Milliarden HK-Dollar ausgewiesen worden. Dabei handelt es sich jedoch um das Resultat vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Kundengewinnungskosten. Außerdem ist ein positiver einmaliger Effekt von 9,4 Milliarden HK-Dollar (gut 1 Milliarde Euro) enthalten. Hutchison hatte die von NTT DoCoMo gehaltenen Minderheitsanteile an der britischen 3-Tochter zu einem Preis übernommen, der deutlich unter dem Buchwert liegt. Anstatt den Wert der Tochtergesellschaft entsprechend abzuschreiben, wurde der Preisnachlass als Profit verbucht.

Auch der Durchschnittsumsatz je Kunden und Monat (ARPU) wird vor Abzug werblicher Rabatte angegeben. Erhält etwa ein Neukunde 1.000 SMS gratis, gehen sie zum hypothetischen Vollpreis in die Berechnung des 3-ARPU ein. Dabei hat die österreichische Tochtergesellschaft mit 53,92 Euro den höchsten Wert. Allerdings ist in dem Land auch der Anteil jener Umsätze, die nicht mit Sprachtelefonie gemacht werden, mit 14 Prozent der geringste. Die 340.000 Kunden bedeuten einen Zuwachs von 100.000 oder 41,7 Prozent in knapp einem Jahr.

Der Gesamtkonzern Hutchison Whampoa konnte seinen Umsatz um ein Drittel auf 242 Milliarden HK-Dollar (25,85 Milliarden Euro) erhöhen, der Reingewinn stieg um 11 Prozent auf 14,3 Milliarden HK-Dollar (1,53 Milliarden Euro). (Daniel AJ Sokolov) / (jk)