UN-Agentur: Gesellschaften auf Job-Transformation durch KI vorbereiten

Werden KI-Tools wie ChatGPT den Arbeitsmarkt umwälzen? Länder sollten sich besser für die Herausforderung wappnen, rät der Chef der UN-Entwicklungsagentur.

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(Bild: CHUAN CHUAN/Shutterstock.com)

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Die Länder der Welt müssen sich nach Ansicht der UN-Entwicklungsagentur UNDP auf die zu erwartende Veränderung des Arbeitsmarktes durch den Vormarsch Künstlicher Intelligenz vorbereiten. Länder mit einer jungen Bevölkerung hätten ganz andere Herausforderungen durch möglicherweise wegfallende Beschäftigungszweige zu bewältigen als ältere Gesellschaften, sagte UNDP-Chef Achim Steiner der Deutschen Presse-Agentur. "Und wie immer ist es viel wahrscheinlicher, dass die Gesellschaft, die sich darauf vorbereitet, nicht in gewisser Weise automatisch in diese Situation hinein schlittert, sondern Übergangsstrategien entwerfen kann, die Vorteile viel eher nutzen wird."

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Bei der Suche nach Möglichkeiten, die neue Technologie zu beherrschen, müsse künftig "viel sorgfältiger und differenzierter" untersucht werden, welche Art von Arbeitsplätzen davon betroffen sein könnten, welche wegfallen und welche neu entstehen könnten. Dabei gehe es auch darum, dass keine falschen Anreize geschaffen würden, um die Automatisierung noch schneller voranzutreiben. Als Beispiel für solche Fehlanreize nannte Steiner, der höchste deutsche UN-Vertreter, dass menschliche Arbeit in der Regel höher besteuert werde als mechanisierte, durch Roboter ausgeführte Arbeit.

Generative KI wie ChatGPT beflügelt derzeit einen enormen Hype – und sorgt auch für breite Debatten, was das speziell für den Arbeitsmarkt der Bürojobs bedeutet. In früheren Jahren sah man solche Stellen vor Automatisierung gefeit. Verschiedene Studien haben bereits ein Schlaglicht darauf geworfen, wie Chatbots und große Sprachmodelle den Arbeitsmarkt umkrempeln könnten. Einer Studie der ChatGPT-Macher OpenAI zufolge gehören etwa Buchhalter zu den Berufsgruppen, die am stärksten von den Möglichkeiten der generativen künstlichen Intelligenz betroffen sind. Auch Mathematiker, Programmierer, Dolmetscher, Schriftsteller und Journalisten sollten sich einer der Studien zufolge darauf einstellen, dass die künstliche Intelligenz zumindest einen Teil ihrer bisherigen Aufgaben übernehmen könnte.

Das Weltwirtschaftsforum wiederum schätzt, dass es wegen der rasant voranschreitenden KI-Entwicklung innerhalb der nächsten fünf Jahre in einem Viertel aller Jobs deutliche Umwälzungen geben wird. Konkrete Ansagen machte derweil schon IBM-Chef Arvin Krishna: So sollen bei IBM Besetzungen von Stellen pausiert werden, deren Aufgaben durch KI erledigt werden können. Ebenfalls könne er sich vorstellen, rund 30 Prozent dieser Jobs komplett durch KI und Automatisierung zu ersetzen, was rund 7800 Arbeitsplätze seien.

(axk)