US-Abgeordnete wollen Einfluss chinesischer TK-Unternehmen untersuchen
Chinesische Unternehmen in Besitz von "kritischer Infrastruktur" könnten systematisch Industriespionage für die chinesische Regierung betreiben, fürchtet der US-Geheimdienstausschuss. Besonders bedrohlich sei der TK-Ausrüster Huawei.
Der Geheimdienstausschluss des US-amerikanischen Repräsentantenhauses sieht in der Expansion chinesischer Telekommunikationskonzerne in die USA eine Bedrohung für die nationale Sicherheit. Wie der Ausschuss am Donnerstag mitteilte (PDF-Datei), will er die Tätigkeit chinesischer Unternehmen im Lande und die Reaktion der US-Regierung darauf untersuchen. Namentlich genannt sind die beiden Telekommunikationsausrüster Huawei und ZTE.
"Die Tatsache, dass kritische Infrastruktur gegen uns genutzt werden kann, ist besorgniserregend", erklärte der Ausschuss. Insbesondere bestehe die Gefahr der Wirtschaftsspinonage durch die chinesische Regierung. Huawei sei bezogen auf die Bedrohung "der 800-Pfund-Gorilla", daneben gebe es aber auch noch eine Reihe weiterer potenziell gefährlicher Unternehmen, die in die Untersuchung einbezogen würden.
In einem Bericht der Geheimdienste wurde gerade erst chinesische und russische Industriespionage als große Bedrohung des US-amerikanischen Wohlstandes bezeichnet. Die Skepsis der US-Behörden gegenüber chinesischen High-Tech-Unternehmen bekam in der Vergangenheit vor allem Huawei zu spüren: So scheiterte die Übernahme des inzwischen insolventen Unternehmens 3Leaf Systems an Sicherheitsbedenken des zuständigen Ausschusses, auch eine geplante Zusammenarbeit mit dem US-Partner Amerilink kam nach massivem Widerstand nicht zustande. (jh)