US-Börsenaufsicht interessiert sich erneut für AOL

Bei AOL Time Warner sollen Werbeeinnahmen doppelt verbucht worden sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Nicht zum ersten Mal könnte sich die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) für Vorgänge bei AOL interessieren. Diesmal, so berichtet das Wall Street Journal, geht es um Geschäfte des Online-Dienstes mit dem Fernsehsender Oxygen Media. Dabei sollen Werbeeinnahmen unerlaubterweise mehrfach als Umsatz verbucht worden sein.

Oxygen hatte laut dem Bericht im April 2001 mit Time Warner Cable vereinbart, den Frauensender kostenlos in sein Fernsehkabelnetz einzuspeisen. Im Gegenzug sollte Oxygen für 100 Millionen US-Dollar Werbeplätze bei AOL Time Warner buchen, insbesondere bei America Online. Durch entsprechende Buchungsmanöver habe AOL dafür gesorgt, dass die Werbeeinnahmen beim Online-Dienst und bei Time Warner Cable auftauchten und so die Gesamtbilanz bei AOL Time Warner schönten.

Die SEC vermutet, dass AOL auch mit anderen Unternehmen ähnliche Geschäfte abgeschlossen haben könnte. Andererseits heißt es im Wall Street Journal, durch Kontrollen während der Buchungen und durch wache Augen der Investoren sei es nicht möglich, dass Einnahmen in den Büchern doppelt auftauchen könnten. Ob die Börsenaufsicht bereits wegen der Geschäfte mit Oxygen ermittelt, wollten laut dem Bericht Verantwortliche bei AOL nicht bestätigen. Die SEC schaute bereits öfter bei AOL vorbei, zuletzt im August wegen angeblicher Falschbuchungen in Höhe von 49 Millionen US-Dollar. (anw)