US-Handelsbehörde untersucht Verträge zwischen Apple und Google

Die US-Wettbewerbshüter fordern im Rahmen ihrer Kartelluntersuchung des Suchmaschinenriesen nun Einsicht in die Verträge, in denen es um die Voreinstellung der Suchmaschine auf iPhone und iPad geht.

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Die Wettbewerbshüter der US-Handelsbehörde FTC fordern Einsicht in Verträge, die Apple und Google über die Verwendung von Google als Standardsuchmaschine auf iPhone und iPad geschlossen haben. Das meldete der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf zwei anonyme Quellen. Die Anforderung der Verträge und weiterer Dokumente sei Teil der behördlichen Untersuchung, ob Google seine Vormachtstellung unlauter ausnutzt, um seine Erlöse aus mobiler Werbung zu steigern.

Dem Bericht zufolge habe Google 2011 allein mit der Vermarktung von Suchanfragen auf iOS-Geräten über 1,3 Milliarden US-Dollar (derzeit rund 990 Millionen Euro) Umsatz gemacht. Im Gegenzug habe Google davon eine Milliarde Dollar (762 Millionen Euro) an Apple gezahlt, um als Standardsuchmaschine eingestellt zu werden. 2011 hat Google nach Schätzungen der Marktforschung Emarketer etwa die Hälfte der gesamten US-Umsätze mit mobiler Werbung für sich verbuchen können.

Insgesamt ist die Forderung der FTC als Teil der seit vergangenem Jahr gegen Google laufenden umfassenden Ermittlungen zu sehen. Immer wieder wurden Rufe von Konkurrenten laut, dass Google den freien Wettbewerb verzerrre, beispielsweise indem es seine eigenen Dienste bei den Suchergebnissen bevorzuge. Das Thema war auch bereits im September 2011 Gegenstand einer Anhörung im US-Senat. Bislang haben sich weder Google noch Apple zur Vorladung der FTC geäußert.

Auch in Europa, wo auf Google 90 Prozent und mehr der gesamten Suchanfragen entfallen, ermittelt die EU-Kommission bereits seit 2010 gegen den Suchmaschinenriesen. Eine Vielzahl von Beschwerden werden dabei gebündelt untersucht. (axk)