US-Musiker Prince startet Rundumschlag gegen Copyright-Verletzungen
Eine von dem US-Musiker beauftragte Rechtedurchsetzungsfirma knöpft sich YouTube, eBay und PirateBay vor.
Der US-amerikanische Musiker Prince hat die britische Rechtedurchsetzungsfirma Web Sheriff mit der Wahrnehmung seiner Interessen beauftragt. Sie soll gegen diverse Online-Angebote vorgehen, die angeblich Copyrights an Werken des Künstlers sowie an Merchandising-Artikeln verletzen. Im Visier stehen dabei unter anderem YouTube, eBay und PirateBay, berichtet BBC News – die BBC ist laut anderen Medien womöglich aber auch im Visier von Prince.
Prince befindet sich derzeit für einige Konzerte in London. Auf den Veranstaltungen ist zwar das Fotografieren und Mitfilmen strikt verboten. Der Musiker meint, die Konzerte sollten unverfälscht in der Erinnerung bleiben und nicht als eine Sammlung von Handy-Filmschnipseln in schlechter Qualität. Dennoch seien Aufnahmen von den Konzerten im Internet gelandet. In den vergangenen Tagen seien tausende nicht autorisierte Clips von der Videoplattform YouTube entfernt worden.
Auf Online-Handelsplattformen habe es Prince abgesehen, da über sie gefälschte Fanartikel verkauft würden. Dabei geht es vor allem um chinesische Unternehmen, die beispielsweise Handtaschen mit dem Konterfei des US-Musikers massenweise herstellen und online verkaufen. Laut Medienberichten wurden auf eBay bereits einige hundert Angebote entfernt. Auch soll Web Sheriff P2P-Angebote wie beispielsweise PirateBay und die unerlaubte Weiterverbreitung von Liedgut im Auge behalten. Der schwedische Torrent-Tracker hatte bereits mit den "Web-Sheriffs" zu tun, als diese Kontakt aufnahmen, um die Interessen der US-Rockband The White Stripes wahrzunehmen.
Prince begleitet seit einigen Jahren die Entwicklung des Internet. Im Sommer 2000 ergriff er beispielsweise für die Tauschbörse Napster Partei. Der Musiker meinte, der Musikindustrie sei es gleich, ob junge Leute heute gute oder schlechte Musik kaufen. Für die Plattenlabels zähle nur, dass jede von ihnen herausgebrachte Musik verkauft werde. Deswegen seien sie Gegner von Angeboten wie Napster, die helfen würden, einen guten Musikgeschmack zu entwickeln. Allerdings hinderte Prince diese Einstellung gegenüber der später geschlossenen Tauschbörse nicht daran, gleichzeitig gegen Website-Betreiber wegen Urheberrechtsverletzungen vorzugehen. Prince' aktuelle CD "Planet Earth" lag in Großbritannien kürzlich der Zeitung The Mail on Sunday kostenlos bei. (anw)