US-Musikindustrie verwarnt Firmen

Der Verband der US-Musikindustrie, die Recording Industrie Association of America (RIAA) hat nach US-Medienberichten rund 300 US-Firmen angeschrieben und aufgefordert, den Gebrauch von P2P-Tauschbörsen aus den firmeninternen Netzen zu unterbinden. Dem Schreiben vom 12. März sollen detaillierte Listen der getauschten Dateien beiliegen. Die angeschriebenen Firmen, deren Namen bisher nicht bekannt sind, wurden aufgefordert, die diesbezüglichen Aktivitäten ihrer Angestellten sofort zu unterbinden. Andernfalls drohten Schadensersatzklagen von bis zu 150.000 US-Dollar pro Copyright-Verletzung.

Sowohl die deutschen Phonoverbände als auch die amerikanischen und internationalen Organisationen der Musik- und Filmwirtschaft hatten bereits Mitte Februar einen Brief an Firmen und Verbände geschickt, in dem sie vor dem "Sicherheitsrisiko Tauschbörsen" warnten: "Wahrscheinlich nehmen auch in Ihrer Institution einzelne Mitarbeiter von dienstlichen Internet-Zugängen aus an illegalen so genannten 'Tauschbörsen' teil", hieß es dort. Da viele Nutzer auch selbst Dateien anböten, handelten sie illegal, "denn das öffentliche Angebot von urheberrechtlich geschützten Werken ist ohne Zustimmung der Rechteinhaber verboten". Zudem könnten durch die Nutzung solcher Tauschbörsen Viren eingeschleust werden, eine eventuell installierte Firewall umgangen oder gar Spionage über Trojaner betrieben werden. Um den Empfängern des Briefs auf die Sprünge zu helfen, stellen die Verbände auch noch eine Broschüre mit "Richtlinien zum Umgang mit urheberrechtlich geschützten Werken und zur IT-Sicherheit" bereit. Darin gibt es rechtliche Hinweise zum aktuellen Stand des Urheberrechts und zu möglichen Lücken in IT-Sicherheitsmechanismen wie etwa offener TCP-Ports für P2P-Anwendungen. (wst)