US-Senat leitet Untersuchung über Bitcoins ein

Die Zeichen für eine umfassende Bitcoin-Regulierung in den USA nehmen zu: Sowohl Senat als auch Repräsentantenhaus machen sich Gedanken über die virtuelle Währung und ihr Geldwäschepotenzial.

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Die US-Regierung scheint sich immer stärker für die virtuelle Währung Bitcoin zu interessieren: Im US-Kongress hat der Senat eine eigene Untersuchung zu virtuellen Währungen begonnen, das Repräsentantenhaus hat derweil einen Rapport vom FBI zum Thema angefordert.

Wie die Washingtoner Zeitung The Hill berichtet, haben Mitglieder des Senatskomitees „Homeland Security and Government Affairs“ bereits erste Experteninterviews für eine Einschätzung der Lage geführt. Für die weitere Untersuchung wurden zudem sieben weitere US-Organe wie etwa das Justizministerium angeschrieben und um Informationen über mögliche Regulierungsansätze bei virtuellen Währungen gebeten.

In dem am Montag verschickten Brief wird unter anderem die Sorge geäußert, dass Bitcoin durch seine dezentrale Struktur und die mögliche Anonymisierung von Zahlungen äußerst attraktiv für Kriminelle sei. Laut dem Senatskomitee müsse eine sinnvolle Regulierung entsprechend umfassend und behördenübergreifend funktionieren. Allerdings wolle man auch nicht vorschnell handeln, um die potenziell wertvolle Technik der Kryptowährung abzuwürgen, heißt es in den Schreiben.

Darüber dass, „Kriminelle, Terroristen oder illegale Organisationen“ Bitcoins zur Geldwäsche nutzen könnten, macht sich offenbar auch das Repräsentantenhaus Gedanken. Auf Seite 44 eines umfassenden Gesetzespakets wird vom FBI ein Bericht eingefordert, wie das von den als „Ersatzwährung“ bezeichneten Bitcoins ausgehende Risiko einzuschätzen sei. Ebenso solle das FBI seine bisherigen Bemühungen zum Problem vorstellen.

Das Problem der Regulierer: Die virtuelle Währung wird über ein öffentlich einsehbares Peer-to-Peer-Zahlungsnetzwerk namens Blockchain verwaltet – weder für Transfers noch für Geldschöpfung noch für Aufbewahrung von Guthaben sind regulierte Banken oder zentrale Autoritäten nötig. Zahlungen werden zudem unter dem Pseudonym einer 34-stelligen Bitcoin-Adresse ausgetauscht. Diese Adressen können in beliebiger Zahl generiert werden, was die Nachverfolgung schwer macht.

Zu welchem Ergebnis die US-Legislative schließlich kommen wird, ist noch offen. In jedem Fall markieren die Untersuchungen wohl eine weitere Stufe hin zur umfassenden Bitcoin-Regulierung in den USA. Unter anderem hatte die Finanzbehörde des US-Bundesstaats New York Anfang der Woche von insgesamt 22 Bitcoin-Firmen eine genauere Einsicht in die Bücher gefordert. Ebenfalls entschied ein Bundesrichter vor einer Woche, dass die virtuelle Währung im Rahmen eines Prozesses als gleichwertig zu normalen Währungen zu behandeln sei. Bereits im März hatte die Aufsichtsbehörde FinCEN erklärt, dass Bitcoins unter das Geldwäschegesetz fallen und sich Bitcoinhändler als Währungsdienstleister (Money Service Business, MSB) zu registrieren haben. (axk)