US-Studie: Jeder Roboter ersetzt mindestens drei menschliche Arbeitskräfte

Zwei Ökonomen schalten sich mit einer empirischen Untersuchung der Vergangenheit in die Debatte um die Auswirkungen von intelligenten Maschinen auf den Arbeitsmarkt ein – mit beunruhigenden Ergebnissen.

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Studie: Jeder Roboter ersetzt in den USA mindestens drei menschliche Arbeitskräfte

(Bild: Festo)

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Von
  • Sascha Mattke

Daron Acemoglu vom MIT und Pacual Restrepo von der Boston University haben analysiert, welche Auswirkungen die zunehmende Verbreitung von Robotern auf den Arbeitsmarkt in den USA hatte. Demnach hat im Zeitraum 1993 und 2007 jeder neu installierte Roboter im Durchschnitt mindestens 3 und bis zu 6,2 menschliche Arbeitskräfte ersetzt und die Löhne um zwischen 0,73 Prozent und 0,25 Prozent niedriger ausfallen lassen. Das berichtet Technology Review online.

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Acemoglu und Restrepo gelten als führend bei der Erforschung der Folgen von Automatisierung auf den Arbeitsmarkt und hatten bislang eine eher optimistische Sichtweise vertreten. Im vergangenen Jahr etwa argumentierten sie, zwar sei mit dem Wegfall von vielen Stellen zu rechnen, insgesamt aber würden Produktivitätszuwächse und neue Beschäftigungen diesen Effekt mehr als ausgleichen. Mit ihrer neuen empirischen Studie gehen sie jetzt stärker in die Richtung von Beobachtern, die befürchten, dass Automatisierung klar auf Kosten menschlicher Arbeitskräfte geht.

Doch lässt sich angesichts der neuen Erkenntnisse wirlich genauer abschätzen, ob künstlich intelligente Maschinen zu massenhafter Arbeitslosigkeit führen werden? Acemoglu verweist darauf, dass Investitionen in IT-Hardware und -Software bislang keine erheblichen Folgen am Arbeitsmarkt hatten, was eher gegen dieses pessimistischere Szenario spricht. Auf der anderen Seite habe künstliche Intelligenz reichlich Potenzial für größere Verwerfungen – "wir sollten also vorbereitet sein".

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)