US-Telekomkonzern Sprint steht nicht zum Verkauf

Sprint-Chef William Esrey weist alle Übernahmegerüchte zurück und setzt auf eigenständiges Agieren am Markt.

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Von
  • Christian Rabanus

Der eine hat wohl Angst, dass ihn niemand haben will, dem anderen werden die Avancen anderer wohl langsam zu aufdringlich: Während WorldCom-Chef Bernard Ebbers explizit darauf hinweist, dass sein Unternehmen eine gute Partie wäre, macht Sprint-Chef William Esrey mit deutlichen Worten klar, dass er nach den schlechten Erfahrungen mit den Kartellbehörden beim dem Versuch, mit WorldCom zu fusionieren, bis auf weiteres kein Interesse daran hat, Übernahmeverhandlungen zu führen. In einem Interview mit dem Wirtschaftssender CNBC sagte Esrey: "Sprint steht nicht zum Verkauf. Wir sind nicht mit irgendwem in Verhandlungen und wir sind auch nicht daran interessiert, mit irgendjemandem zu verhandeln."

Als sich das Scheitern der Fusion mit WorldCom abzeichnete, kamen sofort Gerüchte auf, dass die Deutsche Telekom in Übernahmeverhandlungen mit Sprint stehe. Von der Telekom wurden diese Gerüchte natürlich nicht kommentiert, aber Esreys Äußerungen lassen darauf schließen, dass die Gerüchte gegenstandslos sind. "Wir wollen nicht wieder in ein regulatorisches Fiasko hineinschlittern", sagte er – und genau so ein Fiasko würde bei einer Liason mit der Deutschen Telekom drohen. Postwendend hatte eine Reihe von Senatoren sehr scharf auf die Verhandlungsgerüchte Deutsche Telekom/Sprint reagiert: Es sei mit den US-Gesetzen nicht zu vereinbaren, dass eine Firma, die von einem fremden Staat kontrolliert werde, einen US-Telekommunikationskonzern übernehme.

Esrey betonte, dass Sprint gut genug positioniert sei, um im globalen Wettbewerb auch allein bestehen zu können. Bei der Verkündigung des offiziellen Endes der Fusion mit WorldCom sagte er: "Wir stehen gut genug im Markt, um in den kommenden Monaten und Jahren erfolgreich agieren zu können. [...] Wir haben das Zeug dazu, unseren Erfolg fortzusetzen und unsere guten Resultate zu wiederholen, die wir in der Vergangenheit genießen konnten." (chr)