US-Verteidigungsministerium will Schutz vor Computer-Eindringlingen verbessern

Nachdem bekannt wurde, dass Eindringlinge Daten über ein Kampfflugzeug aus dem Netz des Verteidiungsministeriums gestohlen haben sollen, werden nun weitere Pläne zur Verbesserung der Cybersicherheit bekannt.

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Die US-amerikanische Regierung plant ein neues militärisches Kommando, das den Schutz der Computernetze des Verteidigungsministeriums koordinieren soll. Insbesondere gehe es dabei um den Schutz vor Eindringlingen aus Ländern wie China und Russland, berichtet Wall Street Journal. Am gestrigen Dienstag war bekannt geworden, dass Spione in das Computernetz des Pentagons eingedrungen sein und große Mengen an Daten zur Entwicklung des Kampfflugzeugs F-35 Lightning II abgezogen haben sollen. Allerdings seien die wichtigsten Daten wie zum Beispiel zur Flugkontrolle und zu Sensoren auf Computern gespeichert, die nicht vernetzt seien. Die chinesische Regierung hat laut US-Medienberichten den Verdacht von sich gewiesen, sie sei in mögliche Datendiebstähle in den USA verwickelt.

Laut Wall Street Journal sollen bereits im Jahr 2007 bis ins vergangene Jahr hinein Eindringlinge versucht haben, an Daten zum F-35-Projekt zu gelangen. Sie seien insbesondere an Informationen zum Design des Flugzeugs, an Leistungsstatistiken und an elektronischen Systemen interessiert gewesen, hätten frühere Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums gesagt. Der für die Regierungskontrolle zuständige Repräsentantenhausausschuss hat laut dem Bericht bereits das Verteidigungsministerium zu einer Stellungnahme aufgefordert. Mit 300 Milliarden US-Dollar handelt es sich beim F-35 Lightning II um das bisher teuerste Projekt des US-Verteidigungsministeriums. Das Ministerium und das für die Entwicklung des Flugzeugs verantwortliche Unternehmen Lockheed Martin haben dementiert, dass geheime Daten gestohlen worden seien.

US-Verteidigungsminister Robert Gates sagte in einem Fernsehinterview des Senders CBS auf Fragen nach der Sicherheit des F-35-Projekts, er glaube weiterhin, dass dessen sensitive Bestandteile sicher seien. Auf die USA würden, wie auf jedes Land, ständig virtuelle Angriffe ausgeführt, sagte Gates weiter. Er plane, die Zahl der Sicherheitsexperten zu vervierfachen und den Etat hier zu erhöhen, auch um den oft schwer auszumachenden Startpunkten der Angriffe auf die Spur zu kommen.

Nachdem Ende 2008 eine überparteiliche Kommission dem US-Präsidenten die Einrichtung einer nationalen Behörde für Cyberspace empfahl und zwei Senatoren einen neuen Posten des National Cybersecurity Advisor im Executive Office des US-Präsidenten forderten, wird damit gerechnet, dass das Weiße Haus demnächst tätig wird. Außerdem könnte die US-Regierung den Etat für ein noch unter Obamas Vorgänger George W. Bush initiiertes 17 Milliarden US-Dollar teures Programm für mehr Cybersicherheit aufstocken.

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(anw)