US-VoIP-Anbieter wehrt sich gegen Notruf-Regulierung

Bis zum 28. November müssen Anbieter von Internet-Telefonie erweiterte Notrufe anbieten. Das US-amerikanische Unternehmen Nuvio Corporation findet die von der Regulierungsbehörde FCC gesetzte Frist willkürlich.

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Der US-amerikanische VoIP-Anbieter Nuvio Corporation hat bei einem Berufungsgericht Einspruch gegen die Entscheidung der Regulierungsbehörde FCC eingelegt, nach der Internet-Telefondienstleister bis zum 28. November erweiterte Notrufe unter der Rufnummer 911 anbieten müssen (E911). Damit die Gerichtsentscheidung rechtzeitig vor Ende dieser Frist fällt, hat Nuvio nach eigenen Angaben den US Court of Appeals for the District of Columbia um Beschleunigung des Verfahrens gebeten.

Nuvio-Chef Jason Talley begrüßt grundsätzlich das Ansinnen der Federal Communications Commission, VoIP-Kunden erweiterte 911-Dienste zu ermöglichen. Die von ihr gesetzte 120-Tage-Frist sei aber willkürlich. Im Vergleich dazu hätten Mobilfunk-Anbieter Jahrzehnte Zeit gehabt, E911-Funktionen zu implementieren. Bis heute sei dies aber in der Branche noch nicht überall geschehen.

Die FCC hatte im Mai entschieden, dass VoIP-Anbieter E911 ermöglichen müssen und die von Nuvio kritisierte Frist gesetzt. Die FCC hatte zudem den VoIP-Anbietern 30 Tage eingeräumt, um von ihren Kunden eine Erklärung einzuholen, dass sie mit eingeschränkten Notrufdiensten einverstanden sind. Jene Kunden, von denen keine Erklärungen vorliegen, müssen abgeklemmt werden.

Beim erweiterten Notruf muss es unter anderem den angerufenen Einsatzkräften möglich sein, den Standort des Anrufers auszumachen, ohne ihn danach fragen zu müssen. Bei dieser Anordnung handelt es sich um die erste große Bestimmung, die die FCC für VoIP-Anbieter erlassen hat. Ende vergangenen Jahres hatte die Behörde die IP-Telefonie-Dienstleister von bundesstaatlicher Regulierung befreit. In der EU konnten sich die Regulierer noch nicht auf einheitliche Regelungen zu Notrufen bei Voice-over-IP verständigen. (anw)