US-Wettersatellit liefert beeindruckende Fotos der totalen Sonnenfinsternis
Dutzende Millionen Menschen haben in Nordamerika eine totale Sonnenfinsternis bestaunt. Besonders eindrucksvolle Aufnahmen hat ein Wettersatellit gemacht.
In Mexiko, den USA und Kanada haben Millionen Menschen die totale Sonnenfinsternis beobachtet. Aus dem Weltraum haben Wettersatelliten das eindrucksvolle Schauspiel aufgezeichnet. Aus den Bildern des US-Satelliten GOES-16 lässt sich gar eine Animation erstellen, die den über die Erde gleitenden Schatten des Mondes einfängt. Sichtbar werden darauf aber auch die Wolken, die den Blick vielerorts versperrt oder mindestens erschwert haben. Beobachtet wurde die totale Sonnenfinsternis auch aus der Internationalen Raumstation ISS, die hat sogar selbst den Schatten des Mondes durchquert. Von dort gemachte Aufnahmen sind jetzt ebenfalls online verfügbar (siehe ganz unten).
Satellitenaufnahmen der Sonnenfinsternis 2024 (24 Bilder)
Das nordamerikanische Festland hat der Kernschatten in Mexiko erreicht, wo Tausende etwa in Mazatlán am Pazifik beobachteten, wie es durch die Sonnenfinsternis für einige Minuten weitgehend dunkel wurde. Als der Himmel wieder aufklarte, gab es Applaus und Tränen, berichtete der Fernsehsender Milenio. Präsident Andrés Manuel López Obrador war ebenfalls in die Küstenstadt geflogen, um das Ereignis miterleben zu können. Er hielt dann auch eine Pressekonferenz von dort ab. In den USA wiederum hatten sich dutzende Millionen Menschen seit Monaten auf das Naturereignis vorbereitet und die verschiedensten Veranstaltungen zur gemeinsamen Himmelsschau geplant.
Aufnahmen der Sonnenfinsternis durch das Deep Space Climate Observatory (9 Bilder)
In der Zone der totalen Sonnenfinsternis lagen Metropolen wie Dallas, Indianapolis, Cleveland, Buffalo und Montreal. Allein dort leben mehr als 30 Millionen Menschen, zahlreiche haben aber auch mehr oder weniger lange Anreisen auf sich genommen. Viele Schulen blieben in dem Gebiet geschlossen, Hotels und Ferienwohnungen waren lange im Voraus ausgebucht, es kam zu erhöhtem Verkehrsaufkommen. Zahlreiche Menschen versammelten sich in Parks, Sportstadien und an Sehenswürdigkeiten wie den Niagarafällen. In Metropolen außerhalb der Kernzone – wie New York, Washington D.C. und Los Angeles – war dagegen nur eine teilweise Sonnenfinsternis zu sehen.
Vielerorts hinter Wolken
Vielerorts trübten aber Wolken das Himmelsschauspiel mehr oder weniger stark. Während der zeitweiligen Dunkelheit wurde es aber überall vorübergehend merklich kühler, Tiere änderten ihr Verhalten. Zahlreiche Paare entlang des Wegs des Kernschattens nutzten das außergewöhnliche Ereignis, für einen besonders denkwürdigen Hochzeitstag, berichtet die dpa. Im texanischen Austin gab die Band Vampire Weekend ein spezielles Konzert. Auch die Forschung hat sich seit Monaten auf das Ereignis vorbereitet. Die NASA hat mehrere Höhenforschungsraketen gestartet und ließ Flugzeuge den Kernschatten verfolgen, um aus der Höhe länger Messungen zu ermöglichen.
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Von Europa aus war die totale Sonnenfinsternis nicht zu sehen, lediglich am westlichen Rand des Kontinents – darunter in Teilen Portugals, Spaniens, Irlands und Großbritanniens sowie in Island – war sie am späten Abend als partielle Sonnenfinsternis auszumachen. Aus Deutschland war zuletzt im August 1999 eine totale Sonnenfinsternis zu sehen, auf die nächste muss man hierzulande noch Jahrzehnte warten: Erst am 3. September 2081 wird die Sonne über den südlichsten Orten in der Bundesrepublik komplett verdunkelt. Die nächste partielle Sonnenfinsternis gibt es hierzulande am 29. März 2025. In Nord- und Zentralspanien wird es aber schon im August 2026 eine totale Sonnenfinsternis geben, ein Jahr später dann im äußersten im Süden des Landes.
Aufnahmen der Sonnenfinsternis aus der ISS (4 Bilder)
Aufnahme des Deep Space Climate Observatory ergänzt
Aufnahmen aus der Internationalen Raumstation ISS ergänzt
(mho)