US-Zeitungen: Ankläger wollen Microsoft spalten

Im Antitrust-Prozess gegen Microsoft werden die Ankläger voraussichtlich die Aufspaltung des Unternehmens verlangen.

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Von
  • Christian Persson

Im Antitrust-Prozess gegen Microsoft werden die Ankläger voraussichtlich die Aufspaltung des Unternehmens nach Produktgruppen verlangen, um den Monopolmissbrauch zu unterbinden. Dies berichteten am Montag mehrere US-Zeitungen unter Berufung auf gut informierte Kreise. Demnach soll eine "Windows Company" entstehen, die nur noch die Betriebssysteme anbieten darf, während ein zweites Unternehmen die Anwendungssoftware übernehmen soll. Einige Quellen sprechen sogar von der Abspaltung eines dritten Teils für Internet-bezogene Produkte.

Die Aufteilung entspräche Microsofts aktueller Unternehmensstruktur, die den Software-Giganten in drei Bereiche gliedert: Die "Platform Group" ist für die Betriebssysteme zuständig und gilt als Ursache für das Entstehen der Monopolmacht. Die Application Group gibt unter anderem die lukrativen Office-Pakete heraus und bildet mit rund 40 Prozent vom Gesamtumsatz den größten Unternehmensbereich. Der dritte und kleinste Bereich umfasst das Internet-Geschäft, darunter den Onlinedienst MSN.

Nach der Verurteilung des Software-Giganten hatte der vorsitzende Richter Thomas Penfield Jackson dem US-Justizministerium und den 19 US-Bundesstaaten, die Microsoft angeklagt haben, eine Frist bis zum kommenden Freitag eingeräumt, sich auf einen gemeinsamen Vorschlag für das Strafmaß zu einigen. Als Alternative zur Aufspaltung sind scharfe Verhaltensmaßregeln zur Verhinderung von Wettbewerbsverstößen in der Diskussion. Doch würde ein solches Urteil praktisch darauf hinaus laufen, dass Microsoft auf Jahre hinaus einer staatlichen Aufsicht unterstellt wäre. (cp)