USA: Stellenabbau geht zurück, fast keine Kündigungen mehr wegen KI

In den USA wurden im Juni halb so viele Menschen entlassen, wie im Mai. Auch in der IT-Branche bessert sich die Lage. Und KI "ersetzt" viel weniger Stellen.

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Hände an Tastatur

(Bild: TippaPatt/Shutterstock.com)

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Auch weil Technologiefirmen viel weniger Angestellte entlassen haben, wurden im Juni in den USA so wenige Stellen abgebaut wie noch nie in diesem Jahr. Das geht aus dem jüngsten Bericht der Außenvermittlungsfirma Challenger, Gray & Christmas zur Bilanz bei Entlassungen hervor. Mit etwas über 40.000 Entlassungen war die Gesamtzahl aber im Juni erneut höher als in den beiden Vorjahren, im Vergleich zum Mai handelt es sich aber um einen Rückgang von 49 Prozent. Auf die Technologiebranche entfallen demnach 4685 Stellenkürzungen, so wenige wie seit Oktober nicht mehr. Auffällig ist noch, dass der Stellenabbau nur noch in genau sieben Fällen mit "Künstlicher Intelligenz" begründet wurde. In den fünf Monaten davor waren es derselben Statistik zufolge 3900.

Dass die Technologie- und IT-Branche seit Monaten durch einen immensen Stellenabbau von sich reden macht, hat verschiedene Gründe. Beispielsweise fiel nach Corona die Nachfrage für digitale Dienste rasant ab, gleichzeitig hat sich die bislang günstige Situation an den Finanzmärkten deutlich gedreht, woraufhin umfangreiche Sparmaßnahmen folgten. Parallel dazu sind die Aktienkurse der größten IT-Konzerne regelrecht eingebrochen. Zwar scheint mit der Künstlichen Intelligenz inzwischen wieder ein Wachstumsbereich gefunden, aber in den Zahlen zum US-Arbeitsmarkt zeigt sich das noch nicht. Die Zeit, in der die IT-Branche die Liste der gekürzten Stellen anführt, könnte aber zumindest bald vorbei sein, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Experten.

Bemerkenswert ist derweil noch eine weitere Zahl in dem sogenannten Challenger Report für den Juni. So gibt es darin eine Tabelle, in der aufgeführt wird, wie viele Stellen mit bestimmten Begründungen gestrichen wurden. Für Aufsehen hatte da die Aufnahme der Begründung "Künstliche Intelligenz" gesorgt. Bis Mai waren der Hype-Technik demnach bereits über 3900 Stellen zum Opfer gefallen. Im Juni steht hier aber nur noch eine "7", was zumindest Zweifel an der Behauptung weckt, dass der so fleißig prognostizierte Umbau der Arbeitswelt wegen des Aufkommens von ChatGPT & Co. bereits begonnen hat. Treffen sollte der in breitem Umfang auch Stellen, die bislang vor Automatisierung gefeit waren.

(mho)