US-Bürger gegen Facial Recognition: Verbote für Gesichtserkennung in der Diskussion
Privatfirmen können die Gesichtserkennung nahezu unreguliert nutzen. Doch es regt sich Widerstand.
In der Vereinigten Staaten gibt es ein Chaos bei der Regulierung der Gesichtserkennung. Aktivisten versuchen nun, Gesetze auf Bundes-, Landes- oder Regionalebene durchzusetzen, um den Datenschutz aufrecht zu erhalten, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Bürger kontra Gesichtserkennung").
Bisher hat sich der amerikanische Protest gegen Gesichtserkennungstechniken größtenteils auf die Polizei fokussiert. San Francisco und Oakland sowie Somerville, Massachusetts, haben den Gesetzeshütern im vergangenen Jahr verboten, die Systeme zu nutzen, weil deren Algorithmen für farbige Menschen und Frauen nicht präzise arbeiten. Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders hat sogar ein Moratorium für die Nutzung bei der Polizei gefordert.
Privatfirmen und Immobilienbesitzer hatten bisher keine solchen Restriktionen – und Gesichtserkennung taucht folglich auch verstärkt in Wohnhäusern und Hotels auf. Privatsphärenschützer sind besorgt, dass Dauerüberwachung zu Diskriminierung führt und eine abschreckende Wirkung auf die freie Meinungsäußerung haben könnte – und die amerikanische Öffentlichkeit hat ein ungutes Gefühl. Einer aktuellen Studie von Pew Research zufolge fühlen sich die Menschen in den USA wohler, wenn die Polizei Gesichtserkennung verwendet als wenn es Privatunternehmen tun.
Die erste Taktik gegen die Gesichtserkennung sei "Druck alter Schule auf die Unternehmen", sagt Evan Greer, stellvertretende Direktorin der Digitalrechte-Gruppe Fight for the Future. Die Organisation hat eine Website erstellt, die Airlines auflistet, die Gesichtserkennung verwenden, um Konsumenten dazu zu ermutigen, andere Flugoptionen zu wählen. Fight for the Future arbeitet aber auch an Gesetzeskampagnen in den gesamten USA.
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(bsc)