Uber gibt Fahrräder und Tretroller ab, investiert in Lime
Ubers Tochterfirma Jump wandert zu Lime, wo Uber ein größeres Aktienpaket erwirbt. Zudem übernimmt ein ehemaliger Uber-Manager die Führung Limes.
Lime übernimmt Jump
(Bild: Daniel AJ Sokolov)
Uber gibt das eigene Geschäft mit der Vermietung von Fahrrädern und elektrischen Tretrollern auf. Die Tochter Jump wandert zu Mitbewerber Lime. Gleichzeitig investiert Uber 85 Millionen US-Dollar in Lime. Alphabet, Bain Capital Ventures, die Alphabet-Tochter GV (ehemals Google Ventures) und weitere nicht genannte Investoren kaufen gemeinsam um noch einmal den gleichen Betrag Lime-Aktien. Das hat Lime Donnerstag nach US-Börsenschluss bekannt gegeben.
Lime-Fahrzeuge sollen bald auch über Ubers App gebucht werden können. Welchen Anteil Uber an Lime halten wird, verraten die Beteiligten nicht. Uber zählte schon bisher zu den Lime-Aktionären. Bloomberg berichtet unter Berufung auf Eingeweihte, dass die neue Finanzierungsrunde einen angenommenen Firmenwert Limes von 510 Millionen Dollar widerspiegle.
Stimmt das, hat Uber soeben ein Sechstel Limes dazugekauft – mit drastischem Rabatt. Vergangenes Jahr hatten Investoren Lime noch mit 2,4 Milliarden Dollar bewertet. Inzwischen haben unprofitable Geschäftsmodelle selbst unter Wagniskapitalgebern an Reiz verloren, sodass Lime zu Jahresbeginn seine Belegschaft um ein Siebtel reduzieren musste.
Lime erhält neuen Chef
Inzwischen hat die Corona-Pandemie die Nachfrage nach Beförderung mit Bikes und Scootern einbrechen lassen. Im März hat Lime angekündigt, den E-Tretrollerverleih in den meisten Städten einzustellen, zudem plant Lime weitere Entlassungen.
Mit Ubers gestärktem Einfluss auf Lime geht ein Wechsel an der Unternehmensspitze einher: Lime-Mitgründer Brad Bao gibt den Chefposten auf und wird Vorsitzender des Verwaltungsrates. Neuer Lime-CEO wird Wayne Ting, ehemals Bürochef von Uber-Chef Dara Khosrowshahi.
(ds)
