GPU-Leistung aus der Cloud: AWS bringt leistungsstarke Ubuntu-Desktops

Lange gab es GPU-Leistung für die AWS-Cloud-Desktops ausschließlich mit Windows. Doch jetzt ziehen die Ubuntu-WorkSpaces von Amazon nach.

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(Bild: iX)

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Mit den Varianten Graphics.g4dn und GraphicsPro.g4dn führt Amazon zwei GPU-beschleunige Ubuntu-Desktops aus der Cloud ein. Bislang waren die mit Nvidias T4-Grafikprozessoren ausgestatteten WorkSpaces-Instanzen ausschließlich mit Windows verfügbar. Wie letztere bieten auch die beiden Instanzen mit Ubuntu stets 16 GByte Videospeicher und unterscheiden sich voneinander durch die restliche Leistung: Graphics.g4dn hält 4 vCPUs, 16 GByte RAM und als 125 GByte temporären lokalen NVMe-SSD-Speicher. GraphicsPro.g4dn verfügt mit 16 vCPUs, 64 GByte RAM und 225 GByte temporären lokalen NVMe-SSD-Instanzspeicher über deutlich mehr Leistung. Der persistente Speicher für den Nutzer beträgt bei beiden Varianten 100 GByte, hinzu kommen 100 GByte für Root.

Als Einsatzzweck sieht AWS Grafikanwendungen vor, die für Nvidia-GPUs optimiert sind und deren Bibliotheken wie CUDA, cuDNN, OptiX und Video Codec SDK verwenden. Beispiele wären laut Ankündigung Applikationen aus dem Bereich des maschinellen Lernens, 3D-Design-Programme sowie die medizinische Bildverarbeitung. Verfügbar sind beide Varianten ab sofort und in allen WorkSpaces-Regionen, darunter Europa (Frankfurt). In letzterer kosten Graphics.g4dn und GraphicsPro.g4dn im Monatstarif 629 beziehungsweise 1135 US-Dollar, im Stundentarif ruft Amazon 26 Dollar im Monat plus 1,81 Dollar pro Stunde beziehungsweise 78 Dollar pro Monat plus 13,20 Dollar pro Stunde auf. Diese Preise sind geringfügig niedriger als die für die gleichen Instanzen mit Windows-Lizenz, aber höher als die für Windows und Bring Your Own License (BYOL).

Die Preise beziehen sich auf die regulären WorkSpaces. Für die Core-Variante, bei der Nutzer Lizenzen für die eingesetzte VDI-Software von Drittanbietern separat erwerben müssen, sind sie wie auch bei den anderen Ausstattungsoptionen niedriger. AWS offeriert ebenfalls Cloud-Desktops auf Basis des eigenen Amazon Linux, das jedoch noch keine GPU-Varianten erhält. Hauptkonkurrent Microsoft bietet für sein Windows aus der Cloud ebenfalls GPU-Support, sieht jedoch ausschließlich Windows als Betriebssystem vor. Die wichtigsten Unterschiede zwischen den AWS WorkSpaces und dem auf Azure Virtual Desktop basierenden Windows 365 finden Leser im Vergleich der beiden Angebote.

(fo)