Ukraine: AKW Saporischschja bekommt wieder Strom von außen

Am Wochenende wurde das Atomkraftwerk nur durch Notstromdiesel gespeist. Nun konnte eine Leitung nach außen repariert werden.

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Techniker vor Reaktor 2 des AKW Saporischschja.

(Bild: Energoatom)

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Die Ingenieure des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja haben die externe Stromversorgung wieder hergestellt. Sie haben die 750-kV-Leitung repariert, die am Samstag durch Beschuss beschädigt worden war, teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) mit.

Nach der Reparatur konnten die Notstromdieselgeneratoren wieder abgeschaltet werden, die seit Samstagmorgen im Betrieb waren. Die sechs Reaktoren des AKW befinden sich in kalter Abschaltung, benötigen aber immer noch Strom für die Kühlung der Brennstäbe und andere wesentliche nukleare Sicherheitsfunktionen, erläutert die IAEA.

Das Gebiet rund um das Atomkraftwerk in der gleichnamigen Oblast, die kürzlich von Russland annektiert wurde, wird zurzeit stark umkämpft. Dabei wird immer wieder auch das Gelände des AKW getroffen. Von den ursprünglich vier dauerhaften Stromverbindungen nach außen funktioniert momentan noch eine. In dem Gebiet detonieren zudem Landminen, vermutlich von Tieren ausgelöst, wie zuletzt am Sonntag. Dadurch sei die Stromversorgung des AKW fragil, wie es IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi ausdrückte.

In der Stadt Saporischschja, die etwa 30 Kilometer von dem AKW entfernt liegt und die am Sonntag von russischen Raketen getroffen wurde, befinde sich derzeit ein Versorgungs-Konvoi. Die fünf Lkw sollen dem AKW zusätzlichen Dieselkraftstoff bringen. Momentan reichen die Vorräte dort für etwa zehn Tage, falls erneut die externe Stromversorgung ausfallen sollte. Der Lkw solle die Frontlinie zwischen den russischen und ukrainischen Truppen überqueren und im Laufe des Montags das AKW erreichen. Es wird seit Anfang März von russischem Militär besetzt und wurde nun auf Anweisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin in die russische Wirtschaft integriert.

(anw)