Umfrage: Mittelstand und Handel fahren Homeoffice zurĂĽck
61 Prozent der deutschen Unternehmen geben an, Homeoffice bei Büroarbeiten oder vergleichbaren Tätigkeiten für durchschnittlich 6,4 Tage im Monat anzubieten.
Flexible Arbeitsmodelle haben sich hierzulande in vielen Unternehmen etabliert. Dies geht aus aktuellen Ergebnissen einer als repräsentativ geltenden Umfrage des Münchner Ifo-Instituts für den Personaldienstleister Randstad hervor. Während der Coronapandemie arbeiteten demnach 2020 rund ein Drittel der Beschäftigten zumindest teilweise aus dem Homeoffice. Dieser Anteil reduzierte sich laut den Daten vom Mai 2022 auf etwa ein Viertel. Seitdem stabilisiert sich diese Quote in der deutschen Wirtschaft bei rund 25 Prozent der Mitarbeiter, was die Zahlen für dieses Jahr belegen. Seit dem Wegfall der gesetzlichen Homeoffice-Pflicht Ende März 2022 gab es demnach prinzipiell keine große Veränderung mehr.
Im Rahmen des Panels befragt das Ifo-Institut regelmäßig mehr als 600 bis 1000 Personalleiter in Deutschland. Laut dem aktuellen Bericht für das 2. Quartal 2023, über den die Marktforscher am Montag mit Blick auf Telearbeit informierten, gaben 61 Prozent der hiesigen Unternehmen an, Homeoffice bei Büroarbeiten oder vergleichbaren Tätigkeiten für durchschnittlich 6,4 Tage im Monat anzubieten. Dabei bestehen aber Unterschiede: Während 74 Prozent der Industriekonzerne für durchschnittlich 6,2 Tage im Monat Telearbeit zulassen, ist es im Handel nur jede dritte Firma mit durchschnittlich 5,7 Tagen pro Monat.
Größeres Unternehmen, mehr Homeoffice
Die Homeoffice-Option steigt proportional zur Unternehmensgröße an. So bietet nur knapp jede dritte Firma mit weniger als 50 Beschäftigten Arbeiten aus der Ferne an. Bei einer Anzahl von 50 bis 249 Mitarbeitern sind es schon zwei Drittel und bei 250 bis 499 Angestellten 90 Prozent. In Großkonzernen trifft dies auf fast jeden zu (94 Prozent). Die durchschnittlich bewilligten Tage pro Monat folgen dem gleichen Muster nach aufsteigender Größenklasse: sie liegen bei 7,1 Tagen für Unternehmen mit über 500 Angestellten und sinken auf 5,5 Tage bei Firmen mit 50 bis 249 Beschäftigten pro Monat. Wenn kleinere Betriebe Homeoffice ermöglichen, zeigen sie sich dafür recht großzügig bei den durchschnittlich pro Monat bewilligten Tagen (6,6).
Ein Vergleich der Resultate mit dem Vorjahr zeigt, dass das grundsätzliche Angebot für das Arbeiten von zu Hause vor allem in Handelsbetrieben und in kleineren Unternehmen von etwa der Hälfte auf ein Drittel zurückgegangen ist. Auch die durchschnittlich bewilligten Tage sind in allen Sektoren und Größenklassen gesunken, mit Ausnahme von sehr großen Unternehmen. Dort werden nun im Durchschnitt zwei Tage mehr pro Monat bewilligt als noch 2022. Bei IT-Dienstleistern wird besonders viel im Homeoffice gearbeitet.
(olb)