Umfrage: Viele ITler langweilen sich im Job​

Schlechtes Betriebsklima, Mangel an Herausforderung und zu wenig Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung – eine Umfrage zeigt, wo ITlern der Schuh drückt.

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Mensch mit Laptop, Sanduhr, Kaffeetasse und Sonnenschirm

(Bild: iX)

Lesezeit: 2 Min.

41 Prozent der festangestellten ITler sehnen sich nach mehr Herausforderung bei ihrer Tätigkeit sowie nach mehr interessanten Projekten, wie aus einer Umfrage des Personaldienstleisters Hays zur Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen hervorgeht. Auch dass die letzte Veränderung des Aufgabenspektrums oft schon lange zurückliege und bei der internen Weiterqualifizierung kaum Fortschritte zu sehen seien, trage laut Umfrage zur Missstimmung bei. 65 Prozent seien insgesamt unzufrieden mit dem Betriebsklima bei ihrem Arbeitgeber.

Gerade bei Zusatzleistungen sieht Hays eine Kluft zwischen den Vorstellungen der IT-Fachkräfte und den Angeboten ihrer Arbeitgeber. Demnach wünschten sich 35 Prozent der Befragten mehr freie Tage als Ausgleich für die hohe Arbeitsbelastung und Verdichtung in ihrem Bereich. 55 Prozent wünschten sich mehr Möglichkeiten zum Remote-Arbeiten, 74 Prozent wollten insgesamt flexibler arbeiten können. 22 Prozent fehlten finanzielle Anreize für individuelle Weiterbildungen.

"Die Ergebnisse zeigen, dass sich viele Arbeitgeber für die dauerhafte Bindung ihrer wertvollen IT-Ressource etwas einfallen lassen müssen", sagte Andreas Sauer, Bereichsleiter Technology Hays. "Sowohl bisherige allzu starre Arbeitskonzepte, aber auch das Aufgabenspektrum an sich muss aufgebrochen und abwechslungsreicher gestaltet werden."

Von allen Befragten, die 2023 eine Gehaltssteigerung erzielen konnten, habe das knapp ein Viertel (24 Prozent) durch einen Arbeitgeberwechsel erreicht. Die Wechsler erwarten jedoch für das laufende Jahr eher eine Stagnation der Bezüge. 20 Prozent konnten vergangenes Jahr Gehaltszuwächse aufgrund ihrer eigenen Leistungssteigerung verzeichnen. Bei ebenfalls jeweils 20 Prozent habe es die im Unternehmen üblichen standardmäßige Lohnanpassungen gegeben oder einen Inflationsausgleich.

Sofern es Gehaltssteigerungen gegeben habe, seien die meisten in einem Band von bis zu 10 Prozent gelegen. Für 30 Prozent habe sich beim Gehalt 2023 gar nichts geändert. Hinsichtlich der Gehaltstransparenz seien auch mehr als 50 Prozent pessimistisch und glaubten nicht, dass ihr Arbeitgeber Gehaltsstrukturen oder -bänder offenlegen wird. Trotzdem habe fast ein Drittel angegeben, im aktuellen Job bleiben zu wollen – aber offen für neue berufliche Entwicklungen zu sein.

Hays hat eigenen Angaben nach für seine Studie "Tech Talent Explorer 2024" in einer repräsentativen Erhebung rund 5000 festangestellte IT-Fachkräfte in Europa befragt, davon 2000 in Deutschland. Ergebnisse lagen der iX-Redaktion vor, die Erhebung kann online mit Registrierung bezogen werden.

Update

Zahlenangabe der befragten Personen korrigiert.

(axk)