Umfrage zu Apple Watch & Co.: Wearables vor Durchbruch in Deutschland

Industrie und Wirtschaftsberater versprechen sich von Computeruhren und Fitnesstrackern phänomenale Effekte. Deutschlands Ärzte sind dagegen skeptisch.

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Samsung

Auch Samsung verkauft Computeruhren.

(Bild: dpa, Rainer Jensen)

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Von
  • dpa

Bereits 17 Prozent der Bundesbürger besitzen eines oder mehrere Wearable-Geräte, also beispielsweise Computeruhren oder Fitnesstracker. Das zeigt eine Studie im Auftrag der Wirtschaftsberatungsgesellschaft PwC unter 1000 Online-Nutzer im Alter von über 18 Jahren. Darin heißt es, dass die Geräte "viele Vorteile des Internets direkt an den Körper bringen". Der größte Pluspunkt von Wearables ist für zwei Drittel der Befragten der Beitrag zur Gesundheitsvorsorge – beispielsweise, indem die Geräte den Nutzer zu mehr Bewegung antreiben.

Jeder Vierte wäre laut PwC bereit, für ein solches Gerät bis zu 300 Euro hinzublättern. Und fast drei Viertel würden immerhin noch 100 Euro dafür ausgeben. Die amerikanische Großbank Morgan Stanley meint, es werde sich weltweilt ein Multimilliardenmarkt auftun. Experten vom deutschen IT-Branchenverband Bitkom rechnen mit jährlichen Wachstumsraten von über 20 Prozent. Mit Spannung wird im April die neue Apple Watch erwartet – Kosten: ab 399 Euro in der Sport-Ausführung mit kleinem Gehäuse.

Beim Kauf eines Wearables stehen drei Punkte im Mittelpunkt, ergab die PwC-Studie: ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, eine gute Bedienung – und Datensicherheit. Die Ärzte in Deutschland sind hier allerdings skeptisch. "Dem Verbraucher muss bewusst sein, dass die Daten irgendwo abgelegt und gespeichert werden", sagt Roland Stahl, der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. "Die Entwicklung bei den Wearables zeigt, dass viele Menschen offenbar bereit sind, mehr oder weniger ohne Bedenken Daten weiterzugeben." Das persönliche Arzt-Patienten-Verhältnis könne durch keine App ersetzt werden.

Bei den in der PwC-Studie Befragten hätten immerhin 5 Prozent einer Weitergabe persönlicher Daten zugestimmt. Um die 50 Prozent wären bereit, für Geld oder eine bevorzugte Arztbehandlung ihre Daten weiterzugeben. Doch ein Großteil der Befragten sieht auch Nachteile: 62 Prozent fürchten ein Eindringen in ihre Privatsphäre. 57 Prozent sehen die Anfälligkeit für Sicherheitslücken als Problem. (bsc)