Umsatzrückgang bei Axel Springer

Der Medienkonzern litt im ersten Halbjahr unter dem Einbruch der Werbemärkte. Der Umsatz schrumpfte um 6,6 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Der Medienkonzern Axel Springer leidet unter dem Einbruch der Werbemärkte. Im ersten Halbjahr 2009 ging der Umsatz von Europas größtem Zeitungshaus um 6,6 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,1 Prozent auf 162,3 Millionen Euro, wie der Konzern heute mitteilt. Axel Springer hält an seiner verhaltenen Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest. Bei rückläufigen Umsätzen werde das Ergebnis deutlich schlechter ausfallen.

"Derzeit sehen wir noch keine Anzeichen für eine Erholung in unseren wichtigsten Märkten", erklärte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner. Den Rückgang der Werbeerlöse um 13 Prozent auf 541,5 Millionen Euro habe der Verlag durch ein Einnahmeplus bei den digitalen Medien um 15,1 Prozent teilweise kompensieren können. Die Vertriebserlöse blieben bei einem Rückgang von 2,9 Prozent auf 580,4 Millionen Euro vergleichsweise stabil. Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Osteuropa hätten zu einem Rückgang der Auslandserlöse um knapp 17 Prozent auf 250 Millionen Euro beigetragen.

Im Bereich Digitale Medien mit Angeboten wie bild.de, welt.de und transfermarkt.de hat der Konzern im ersten Halbjahr 200 Millionen Euro umgesetzt und damit 17,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Mit 16 Prozent Beitrag zum Gesamtkonzernumsatz ist der Bereich nach den Segmenten Zeitungen und Zeitschriften zum drittgrößten aufgestiegen. Die digitalen Medien erhöhten die Werbeerlöse um 15,1 Prozent auf EUR 145,4 Millionen Euro. Insgesamt habe das Segment das EBITDA von auf 16,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Das Segment Zeitungen National ("Bild", "Welt" usw.) wies mit 591 Millionen Euro einen um knapp 6 Prozent rückläufigen Umsatz auf. Das EBITDA sank von 160 Millionen auf 130 Millionen Euro. Die Werbeerlöse gingen um 14 Prozent auf 270 Millionen Euro zurück. Die Auflage der reichweitenstärksten "Bild" ging im Vorjahresvergleich um 5 Prozent auf 3,2 Millionen zurück. Das Tageszeitung "Die Welt" weist einen Auflagenschwund von 3,4 Prozent auf 270.000 auf.

Auch der Bereich Zeitschriften National wies rückläufige Umsätze und Erträge auf. Der Umsatz sank um 8 Prozent auf 263 Millionen Euro, das EBITDA von 51 Millionen auf 32 Millionen Euro. Die Auflage der Programmzeitschrift "TV Digital" sank um 13,3 Prozent auf 1,7 Millionen, die der "Hörzu" im Vorjahresvergleich um 2,1 Prozent auf 1,4 Millionen. (anw)