Umweltpreise für innovativen Schiffsantrieb und Artenschutz verliehen

Der Deutsche Umweltpreis 2022 wird für einen energiesparenden Schiffsantrieb und den Einsatz für Artenschutz verliehen. Doch es gab auch Protest von Bauern.

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(Bild: lovelyday12/Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Für die Entwicklung eines energiesparenden Schiffsantriebs und den Einsatz für Artenschutz in Nationalparks haben ein Ingenieur-Duo aus Hamburg und ein Biologe aus Frankfurt am Main den Deutschen Umweltpreis bekommen. Vor rund 900 Gästen wurden Friedrich Mewis (79) und Dirk Lehmann (58) sowie Christof Schenck (60) während eines Festaktes am Sonntag in Magdeburg von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgezeichnet. Der seit 1993 ausgelobte Preis ist mit 500.000 Euro dotiert und nach Angaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt eine der höchstdotierten Auszeichnungen ihrer Art in Europa.

"Mehr denn je brauchen wir Menschen, die uns Wege aufzeigen, um Tiere und Pflanzen zu erhalten und die Erderwärmung zu stoppen", sagte Steinmeier. "Mehr denn je brauchen wir Menschen, die es möglich machen, dass wir in Zukunft besser im Einklang mit der Natur leben und wirtschaften."

Die Ingenieure Mewis und Lehmann wurden für die Entwicklung ihres kraftstoffsparenden Schiffsantriebs geehrt. Das Duo entwickelte eine energiesparende Düse für große Schiffe. Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung, die unmittelbar vor dem Propeller installiert wird und die nach Angaben der Erfinder bereits in 1400 Schiffen weltweit zum Einsatz kommt.

Schenck ist Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Belohnt wurde sein Engagement für den Artenschutz weltweit, etwa für große Wildnisgebiete in Afrika und Südamerika. "Dieser Preis ist auch Verantwortung. Wir stecken in einer dramatischen Krise, einmalig in ihrer zeitlichen und räumlichen Dimension", sagte der Biologe.

Den mit 20.000 Euro dotierten Ehrenpreis teilen sich Myriam Rapior (26) und Kathrin Muus (28). Die ehemalige Bundesvorständin der Jugend des Naturschutzverbandes BUND und die Vertreterin des Bundes der Deutschen Landjugend hätten maßgeblich für das Zustandekommen des Abschlussberichts der "Zukunftskommission Landwirtschaft" gesorgt, der im Juli 2021 vorgelegt wurde, urteilte die Jury.

Gegen die Zukunftskommission und die Auszeichnung protestierte eine kleine Gruppe der Organisation Freie Bauern. Die Landwirte waren mit Treckern gekommen und vergaben symbolisch einen "Echten Umweltpreis" an eine 18-jährige Jungbäuerin aus Ostfriesland.

Am Festakt in einem Magdeburger Hotel nahmen auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Physik-Nobelpreisträger (1987) Georg Bednorz teil.

(tiw)