United Internet bietet Telekom Investitionspakt für VDSL

Der Internet-Dienstleister United Internet (unter anderem Muttergesellschaft von GMX, 1&1 und web.de) hat der Telekom angeboten, sich am Aufbau des geplanten Glasfasernetzes für Anschlüsse beim Endkunden mit bis zu 50 MBit/s zu beteiligen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Internet-Dienstleister United Internet (unter anderem Muttergesellschaft von GMX, 1&1, web.de und Schlund+Partner) hat einem Bericht zufolge der Deutschen Telekom einen millionenschweren Investitionspakt für das geplante VDSL-Hochgeschwindigkeitsnetz angeboten. "Wir haben der Telekom signalisiert, uns auf Wunsch auch an den Investitionen zu beteiligen", sagte der Chef des Unternehmens mit Sitz in Montabaur im Westerwaldkreis, Ralph Dommermuth, nach einem Bericht der Börsen-Zeitung vom heutigen Freitag.

Die Telekom will das neue Glasfasernetz bis Mitte 2007 verlegen und dann für Endkunden Anschlüsse mit bis zu 50 MBit/s zuerst in 50 deutschen Großstädten anbieten. Der Konzern rechnet dafür mit Investitionen in Höhe von drei Milliarden Euro. Um das geplante Glasfasernetz gibt es noch Auseinandersetzungen, da die Telekom eine Herausnahme des Netzes aus der Regulierung fordert. Die Bundesregierung scheint diesem Ansinnen nicht abgeneigt gegenüberzustehen, wie zuletzt eine Stellungnahme gegenüber der EU-Kommission zur Novellierung des Telekommunikationsrechtsrahmens in Europa deutlich machte. Die Telekom hatte gefordert, bei solch zusätzlich aufgebauten Netzen mit neuer Technik von der Aufsicht befreit zu werden, da sonst solche Milliardeninvestitionen nicht lukrativ seien; sie will auch das Netz nicht einfach für die Konkurrenten öffnen. Dies stieß auf Widerspruch bei den Wettbewerbshütern der EU-Kommission; die Bundesnetzagentur hatte nach der Kritik aus Brüssel das geplante Glasfasernetz für VDSL-Anschlüsse in die Marktanalyse für den deutschen Breitbandmarkt einbezogen und so zumindest teilweise der Regulierung unterworfen

Zur Höhe der möglichen Beteiligung an dem neuen Glasfasernetz verwies Dommermuth laut der Finanzzeitung auf den aktuellen United-Internet-Marktanteil im DSL-Geschäft von 17,5 Prozent. Auf dieser Basis käme auf den Internet-Dienstleister ein Anteil von 500 Millionen Euro an den Gesamtinvestitionen zu. "Ja, davor hätte ich keine Angst. Man muss das im Verhältnis sehen. Wir werden allein in diesem Jahr für circa 400 Millionen Euro Vorleistungen einkaufen", sagte Dommermuth. Der Zeitung zufolge will sich die Telekom in dieser Angelegenheit noch nicht festlegen. Bis ein formales Angebot vorliege, müsse man sich mit der Bewertung zurückhalten, sagte ein Sprecher des Bonner Konzerns. Andere Unternehmen, die mit der Telekom konkurrieren, sehen den Vorstoß von United Internet angeblich eher skeptisch: Investitionen in einen gemeinsamen Ausbau des Glasfasernetzes zusammen mit der Deutschen Telekom ergäben aus heutiger Sicht keinen Sinn. (jk)