Unlizenzierte Softwarenutzung kostete Unternehmen 1,1 Millionen Euro

Nach Zahlen der Branchenvereinigung BSA mussten deutsche Unternehmen, die der Nutzung nichtlizenzierter Software überführt wurden, mehr als eine Million Euro für Rechtskosten und Nachgebühren bezahlen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 166 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Deutsche Unternehmen haben im vergangenen Jahr wegen der Nutzung unlizenzierter Software insgesamt 1,1 Millionen Euro zahlen müssen. Diese Summe sei an Schadenersatz und Nachgebühren für Lizenzen angefallen, teilte die Branchenvereinigung Business Software Alliance (BSA) am heutigen Donnerstag mit. Ende Juni 2006 hatte die Summe noch bei 500.000 Euro gelegen. "Im europäischen Durchschnitt zahlt ein ertapptes Unternehmen 16.000 Euro allein an Schadenersatz und Rechtsverfolgungskosten", sagte der BSA-Direktor für Zentral- und Osteuropa, Georg Herrnleben.

"Rund 44 Prozent aller Fälle, die die BSA in diesem Jahr behandelt hat, wurden von Seiten der Polizei an uns herangetragen", erklärte Herrnleben. Daneben wird die BSA auch auf Hinweise aus der Bevölkerung aktiv. "Unsere Ermittlungsaktivitäten stehen im direkten Zusammenhang mit der Zahl der Hinweise", erklärte Herrnleben die regionale Verteilung der von der BSA bearbeiteten Fälle. So belege Nordrhein-Westfalen den ersten Platz bei der Anzahl der eingegangenen Hinweise, auf den Plätzen 2 und 3 folgen Bayern und Baden-Württemberg. "Wie in den vergangenen Jahren beobachten wir, dass das Verständnis für das Problem Softwarepiraterie vor allem im Süden der Republik gut ausgebildet ist", ergänzte Herrnleben.

Ein großer Teil der überführten Unternehmen (27 Prozent) kam erneut aus der Werbe-, Grafik- und Medienbranche. Den zweiten Platz nahmen der BSA zufolge mit 22 Prozent Hightech- und IT- Unternehmen ein, gefolgt von Finanz-, Beratungs-, Rechts- und allgemeinen Dienstleistungsfirmen (16 Prozent). Im Mai veröffentlicht der Verband traditionell seine Studie zur Entwicklung der Softwarepiraterie weltweit. Laut dem jüngsten Bericht war die rechtswidrige Nutzung von Software in Deutschland erstmals nach rund zwölf Jahren zurückgegangen. (vbr)