VATM kritisiert Telekom-Angebot für Großhandels-Flatrate

Das Telekom-Angebot zur Großhandelsflatrate stößt beim Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten auf Kritik - aber nicht wegen des Preises.

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Von
  • Axel Vahldiek

Das am heutigen Donnerstag von der Telekom vorgelegte Angebot zur Großhandelsflatrate stößt beim Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) auf Kritik. Dessen Sprecherin Eva-Maria Schreiter erklärte gegenüber heise online, dass der VATM den Preis von 4800 Mark für eine Übertragungskapazität von 2 MBit/s im Prinzip zwar in Ordnung finde, jedoch nicht zu den genannten Bedingungen: Dass das Angebot nur in den 1600 Teilnehmervermittlungsstellen der Deutschen Telekom in Anspruch genommen werden könne, sei so nicht hinnehmbar.

Die Onlinedienst-Anbieter hätten derzeit meist nur Verbindungen in die 475 übergeordneten Vermittlungsstellen, von denen Leitungen wiederum zu den Teilnehmervermittlungsstellen laufen, an denen schließlich die Kunden angebunden sind. Die Verbindung zwischen den Vermittlungsstellen müssten die Anbieter bei Inanspruchnahme des Telekom-Angebots entweder selbst bei erheblichen Kosten ausbauen oder aber die Leitungen von der Telekom zu den bekannten minuten-basierten Tarifen mieten. Hinzu komme, dass die erheblich höhere Anzahl der Teilnehmervermittlungsstellen im Vergleich zu den übergeordneten Stellen eine größere Anzahl an zu mietenden Anschlüssen mit entsprechenden Kosten bedeute.

Die Warnung der Telekom, dass es mit der Einführung des neuen Angebots zu Netzengpässen kommen könnte, was besonders fatale Folgen für die Erreichbarkeit des Notrufs und insgesamt für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben würde, nannte Schreiter "Volksverdummung". Auch in Großbritannien oder den USA, wo es ähnliche Angebote gebe, hätte es keine Probleme mit dem Notruf gegeben. Und auch die zahlreichen T-Online-Flatrate-Kunden hätten das Netz bisher nicht überlasten können. (axv)