VDSL-Zukunft wird spannend

Die Bundesnetzagentur will anscheinend doch die Öffnung des neuen Hochgeschwindigkeitsnetzes der Deutschen Telekom für die Konkurrenz durchsetzen.

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Von
  • dpa

Die Bundesnetzagentur will einem Pressebericht der Wirtschaftswoche zufolge doch eine Regulierung und damit eine Öffnung des neuen Hochgeschwindigkeitsnetzes der Deutschen Telekom für die Konkurrenz durchsetzen.

Der Entwurf für eine entsprechende Verfügung sei bereits unterwegs nach Brüssel zur EU-Kommission, heißt es in der Wirtschaftswoche . Damit würde die Regulierungsbehörde verhindern, dass die Telekom einige Jahre allein von ihrem neuen Breitband-Glasfasernetz (50 MBit/s) profitiert, das sie zunächst in 50 großen Städten Deutschlands aufbaut.

Die Konsequenzen für die Telekom, die in den nächsten Monaten noch 3 Milliarden Euro in den Aufbau investieren will, sind noch nicht abzusehen. Das neue Breitbandnetz soll den Einstieg in ein konkurrenzloses Triple-Play-System aus Fernsehen, Telefonie und Internetzugang bereiten, um darüber zum Beispiel den Kundenschwund bei der Festnetztelefonie aufzufangen. Speziell für dieses High-Speed-Netz hatte die Telekom die Bundesliga-Rechte erworben, um sie via IPTV an die Kunden zu transportieren. Das Internet-Fernsehangebot der Telekom umfasst auch andere Programme; unter anderem sind auch Sendungen in HD-TV geplant, also Fernsehen in deutlich höherer Auflösung als im heute üblichen PAL-TV. Wenn die Telekom nun möglicherweise ihr schnelles Netz mit Mitbewerbern teilen muss, verliert sie ein gewichtiges Alleinstellungsmerkmal und damit die Chance auf so genannte Pioniergewinne.

Die Bundesregierung unterstützt bisher die Telekom-Pläne, die EU-Kommission hält vehement dagegen. Aus dem Umfeld von EU-Medienkommissarin Viviane Reding gab es bereits Warnungen an Berlin, dass auch eine vorübergehende Ausnahme von der Regulierung für das neue Breitbandnetz gegen EU-Recht verstoßen würde. Die Telekom hatte im Gegenzug wiederholt damit gedroht, die Investitionen in das neue Netz zu stoppen, falls es für die Konkurrenz geöffnet werden sollte.(dpa)/ (gr)