VMware tauscht CEO aus

Die überraschende Nachricht der Abberufung von Mitgründerin und CEO Diane Greene sowie gedämpfte Umsatzaussichten für das Gesamtjahr schickten die Aktien des Virtualisierungsspezialisten auf Talfahrt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Ein überraschender Personalwechsel an der Spitze des Unternehmens und getrübte Wachstumsaussichten schickten den Aktienkurs des US-Virtualisierungsspezialisten VMware am heutigen Dienstag auf Talfahrt. Das Papier des erst im vergangenen Jahr an die Börse gegangenen Anbieters brach um über 25 Prozent auf rund 38 US-Dollar ein, nachdem der Verwaltungsrat die Ablösung von Mitgründerin Diane Greene als CEO und Präsidentin bekannt gegeben hatte.

Zugleich teilte VMware mit, das Umsatzwachstum für das Gesamtjahr 2008 werde sich wohl etwas abschwächen und "leicht unter" der bisherigen Prognose von 50 Prozent liegen. Zwar korrigierte VMware die Prognose für das abgeschlossene zweite Quartal nicht, doch werde das Unternehmen die Wachstumsaussichten für das Gesamtjahr leicht senken müssen, hieße es. Das Quartalsergebnis soll am 22. Juli bekannt gegeben werden, dann will der neue CEO die Jahresprognose erläutern.

Gründe für die Ablösung Greenes nannte das Unternehmen nicht. Ihre Führungsposten übernimmt der Leiter der Cloud-Sparte von VMware-Mutter EMC, Paul Maritz. Der neue CEO war im Februar mit der Übernahme seines Startups Pi Corporation zu EMC gestoßen. Zuvor hatte Maritz lange Jahre bei Microsoft an der Entwicklung und Vermarktung von Produkten wie Windows 95 oder NT mitgewirkt. VMware hat neben Parallels nun auch in Microsoft einen ernsthaften Konkurrenten: Redmond hat sein Virtualisierungsprodukt Hyper-V kürzlich fertiggestellt.

VMware war 2004 von EMC übernommen worden. Der Mutterkonzern hält die Mehrheit der Aktien, als strategische Investoren sind Intel und Cisco an VMware beteiligt. Einen Teil des Unternehmens brachte EMC im vergangenen August an die Börse. Der Börsengang von VMware war die damals größte und erfolgreichste Erstnotiz einer Technologiefirma seit dem Google-Debüt drei Jahre zuvor: Die Aktien schossen zum Debüt an der New Yorker Börse um mehr als 75 Prozent auf 51 US-Dollar hoch. In der Spitze hatten sie über 125 US-Dollar gekostet. (vbr)