Valve: Gehaltsdaten versehentlich veröffentlicht

Ein ungeschwärztes Gerichtsdokument zeigt offenbar, wie viel Valve für seine Angestellten ausgibt. Doch man sollte die Zahlen nicht für bare Münze nehmen.

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Laptop mit Steam

Ein Gericht hat versehentlich ungeschwärzte Dokumente zu Valve veröffentlicht.

(Bild: Rokas Tenys/Shutterstock.com)

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Valve hat 2021 offenbar 190 Millionen US-Dollar für die Spieleentwicklung ausgegeben. Das geht Medienberichten zufolge zumindest aus einem ungeschwärzten Gerichtsdokument hervor, das mittlerweile wieder gelöscht wurde. Demnach hatte Valve 2021 nur 336 Angestellte.

Das US-Technikmagazin The Verge hat Zahlen aus dem Dokument, die anscheinend Gehaltsausgaben und Anzahl der Angestellten zeigen, in einer Tabelle gesammelt. Sie sind aus mehreren Gründen mit Vorsicht zu genießen: Es ist etwa unklar, woher die Angaben überhaupt kommen. Das Gerichtsdokument stammt aus dem Gerichtsstreit zwischen Valve und Wolfire Games, das dem Steam-Entwickler Monopolpraktiken vorwarf. Nicht bekannt ist aber, ob es sich bei den Zahlen um Angaben von Valve oder um Schätzungen von Wolfire handelt.

Rückrechnungen auf die Gehälter einzelner Personen sind schwierig, weil die einzelnen Arbeitsbereiche auch führende Angestellte umfassen könnten. Im Bereich "Administration", der hier die Verwaltung beschreiben dürfte, verteilten sich 2021 186 Millionen US-Dollar auf 35 Angestellte – die Spanne einzelner Gehälter dürfte dabei aber weit auseinandergehen. Die dargestellten Zahlen dürften zudem die Kosten für die Firma zeigen, die üblicherweise deutlich über den tatsächlichen Gehältern liegen.

Aussagekräftiger sind die Zahlen, insofern sie denn überhaupt stimmen, eher für die Organisationsstruktur von Valve. Sie sind in vier Kategorien unterteilt: Admin, Games, Steam und Hardware. Am meisten Angestellte hatte 2021, also nach dem aktuellsten Stand der Daten, die Spieleabteilung mit 181 Angestellten.

Im Arbeitsbereich "Steam" arbeiteten dagegen nur 79 Angestellte. Dabei ist die Spieleplattform die wichtigste Einnahmequelle des US-Unternehmens, das für verkaufte Inhalte auf Steam bis zu 30 Prozent Provision einbehält. Die Hardware-Abteilung war 2021 dem Dokument zufolge mit 41 Angestellten recht klein. Vor allem war die Zahl der Hardware-Angestellten leicht rückläufig – 2019 waren es noch 47 Angestellte. Damals brachte Valve das VR-Headset Index auf den Markt. Zudem dürfte in die Hardware-Abteilung die Entwicklung des Steam Decks fallen.

Insgesamt war Valve den Zahlen zufolge zumindest 2021 eine überraschend kleine Firma, die weniger Angestellte als viele Entwicklerstudios hat. Konkurrent Epic Games hat über 4000 Angestellte.

(dahe)