Verbände kämpfen gemeinsam gegen Internet-Kriminalität

Die Internet-Verbände INHOPE und EuroISPA haben ein Memorandum zum gemeinsamen Vorgehen gegen illegale Internet-Inhalte unterzeichnet.

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Von
  • Torge Löding

Gemeinsam gegen Kriminelle im Internet vorzugehen, das ist einmal mehr das erklärte Ziel der beiden Verbände Association of Internet Hotline Providers (INHOPE) und der European Internet Service Provider Association (EuroISPA). Dies sieht ein gemeinsames Memorandum der beiden Verbände vor, das INHOPE-Präsident Thomas Rickert und EuroISPA-Präsident Michael Rotert anlässlich der ersten internationalen Konferenz INTERNET 2004: Safe or Just Safer? in Berlin unterzeichnet haben. Ziel ist es vor allem, Kinder und Jugendliche von unerwünschten Inhalten aus der Online-Welt fernzuhalten. Nach eigenen Angaben hatte INHOPE Mitte Oktober Operation Marcy, die groß angelegte Polizeiaktion gegen Kinderpornografie im Internet mit mehr als 26.500 Verdächtigen in 166 Ländern, ausgelöst.

Durch die engere Zusammenarbeit von Providern und Beschwerde-Hotlines soll die Effizienz bei der Bekämpfung von Online-Kriminalität nun weiter erhöht werden. Angesichts der weiterhin dramatisch steigenden Informationsflut im Datennetz seien Internet-Hotlines, die Hinweise von Internetnutzern auf unerwünschte Inhalte aufnehmen und nach Überprüfung international an die zuständigen Stellen aktiv weiterleiten, "eine hervorragende Lösung". "Eine enge Zusammenarbeit mit der Internetwirtschaft über EuroISPA ist ein wichtiger Schritt, die Effizienz des Hotline-Netzwerkes zu steigern und dem gemeinsamen Ziel näher zu kommen, nämlich das Aufkommen und die Erreichbarkeit illegaler Inhalte im Internet zu verringern", sagt Rechtsanwalt Thomas Rickert, der neben der INHOPE- Präsidentschaft auch als Leiter der Internet Content Task Force im Unternehmerverband eco fungiert.

Staatliche Unterstützung hat die Berliner Inhope-Konferenz insbesondere durch schriftliche Grußworte der Bundesministerinnen Zypries und Schmidt erfahren. "Es wäre wünschenswert gewesen, wenn sich auf der ersten internationalen INHOPE-Konferenz zur Bekämpfung illegaler Inhalte im Internet ein Mitglied der Bundesregierung hätte sehen lassen. Während Jugendschutz in anderen Ländern Chefsache ist, konnte hier der Eindruck entstehen, dass das Thema in Deutschland auf politischer Ebene nicht hinreichend Ernst genommen wird", bedauert EuroISPA-Präsident Michael Rotert, zugleich Vorstandsvorsitzender beim eco. (tol)