Verband: T-DSL ist zu günstig

Ein Verband von Telekom-Mitbewerbern geht gegen die T-DSL-Preise der Deutschen Telekom vor: Diese seien zu niedrig.

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Die Preise für T-DSL liegen deutlich unter den Kosten, die die Telekom dafür aufwenden muss – das behauptet zumindest der Breko-Verband (Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften e. V.) in Bonn. Wie die Organisation heute mitteilte, hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) einen Antrag zur nachträglichen Regulierung der Entgelte für die T-DSL-Produkte der Deutschen Telekom angenommen. Der Breko-Geschäftsführer Rainer Lüddemann bewertet die Entscheidung der RegTP als äußerst positives Signal in Richtung Chancengleichheit auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt.

Lüddemann hält gerade die DSL-Technik auf Basis der Teilnehmeranschlussleitung entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Telekom-Mitbewerber. Er wirft der Telekom vor, mit den bisher unregulierten Dumpingpreisen für den schnellen Internet-Zugang frühzeitig eine marktbeherrschende Stellung im DSL-Markt erreicht zu haben. "Die Telekom erwirtschaftet systematische Verluste, um gezielt die Mitbewerber auszugrenzen", erklärte der Verband in einer Mitteilung.

Als besonders durchsichtig bezeichnet Lüddemann dieses Vorhaben deshalb, weil seit Monaten massenhaft Bestellungen für das Telekom-Produkt aufgrund von technischen und Lieferproblemen gar nicht realisiert werden können. "Hier geht es einzig und allein darum, koste es was es wolle, Wettbewerber von einem Zukunftsmarkt fern zu halten", meint der Breko-Geschäftsführer. Eine Entscheidung in dieser Sache erhofft sich der Verband noch im Frühjahr.

Der Deutschen Telekom liegt der Antrag nach Angaben vorn Telekom-Sprecher Ulrich Lissek bisher noch nicht vor. Lissek meinte gegenüber heise online, dass er jedoch den Eindruck habe, der Verband wolle ein Produkt verteuern. Das sei nicht im Sinne des Wettbewerbs. Für eine detaillierte Stellungnahme müsse die Telekom den Antrag jedoch erst prüfen. (ll)