Verband sieht im Breitbandatlas einen Flickenteppich
Der Verband führt die "mangelhafte Verfügbarkeit von Breitbandprodukten" auf den fehlenden Bitstream-Access zurück, den es in vielen anderen EU Ländern bereits gebe.
Der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco sieht in den Karten des kürzlich vom Bundeswirtschaftsministerium online veröffentlichten Breitbandatlas einen Flickenteppich wiedergegeben. "Mit dem Breitbandatlas wird offiziell gemacht, was in der Branche schon lange bekannt ist: Das DSL-Netz in Deutschland hat mehr Löcher als ein Schweizer Käse", schildert Verbands-Geschäftsführer Harald A. Summa.
Der Verband führt die "mangelhafte Verfügbarkeit von Breitbandprodukten" auf den fehlenden Bitstream-Access zurück, den es in vielen anderen EU Ländern bereits gebe. Viele Provider nutzten wegen fehlender Vorleistungsprodukte die symmetrischen DSL-Produkte der Telekom, die eigentlich Endkundenprodukte seien. Nun habe die Telekom die Preise für T-DSL Business Symmetrisch zum 1. Juli erhöht. Dadurch werde das mit geringen Margen verbundene B2B-Geschäft für viele Provider unrentabel. Nun fordert eco von der Bundesnetzagentur eine kurzfristige Lösung. Man könne nicht ruhig abwarten, bis Bitstream Access verfügbar sei.
Der eco bemängelt an dem Atlas, dass die Verfügbarkeit von DSL in einem Ortsnetz nicht bedeute, dass jeder Haushalt tatsächlich per DSL auf das Internet zugreifen könne. Es sei so kein Überblick darüber möglich, welche Breitbandzugänge am Wohn- oder Firmensitz tatsächlich zur Verfügung stehen. Irreführend sei außerdem, dass die Übertragung per Satellit berücksichtigt wurde, denn der Satellitenzugang sei bundesweit flächendeckend möglich und verfälsche dadurch das Gesamtbild. Von den bis zu 5000 Internet-Dienstleistern würden aber weniger als die Hälfte im Breitbandatlas einbezogen. (anw)