Verbraucher bevorzugen größere und teurere Fernseher
Im Vorfeld der Fußball-WM konnten die TV-Gerätehersteller ihre Absatzzahlen deutlich steigern. Die Marktforscher von GfK registrierten zudem einen Anstieg der Durchschnittspreise.
Während die Fußball-WM noch in vollem Gange ist, zieht die Unterhaltungselektronik-Industrie bereits eine erste positive Bilanz: im Mai 2006 wurden rund eine halbe Million Fernsehgeräte verkauft – 18 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres, melden die Marktforscher der GfK. Eher zurückhaltende Verkaufsprognosen im Vorfeld der Weltmeisterschaft haben sich somit nicht bewahrheitet. "Das sportliche Topereignis im eigenen Land hat Absatz und Umsatz insbesondere von Fernsehgeräten noch mehr in Schwung gebracht", resümiert Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu).
Angesichts des anhaltenden Preisverfalls, der nicht nur die Röhrengeräte, sondern auch LCD- und Plasma-Fernseher betrifft, kann sich die Unterhaltungselektronikindustrie besonders über den erzielten Umsatzzuwachs von 60 Prozent freuen. Denn die Marktforscher registrierten auch einen Anstieg der durchschnittlichen Verkaufspreise bei TV-Geräten um 200 Euro auf 756 Euro.
LCD- und Plasmageräte machen inzwischen über die Hälfte aller verkauften Fernseher aus. Während die Absatzzahlen der LCD-TVs im Vergleichszeitraum 150 Prozent zulegen konnten, wurden immerhin 90 Prozent mehr Plasmafernseher verkauft. Damit konnten diese beiden Geräteklassen die zweistellig sinkenden Verkaufszahlen bei Röhren- und Rückprojektions-TV mehr als kompensieren.
Laut gfu greifen deutsche Verbraucher immer häufiger zu TV-Geräten mit größerer Bildschirmdiagonale ab 80 Zentimetern. Gemessen am Umsatz fallen mittlerweile 77 Prozent der LCD-TVs in diese Kategorie, ein Viertel weist sogar Bilddiagonalen größer 90 Zentimeter auf. Die fernöstlichen Hersteller von LCD-Panels für TV-Geräte bereiten sich daher auch auf den bevorstehenden Boom der Großbildfernseher vor. (map)