Verbraucherzentralen: Warnung vor Cleverbuy
Der Verbraucherzentrale Bundesverband warnt vor der Ankaufsplattform Cleverbuy. Diese lasse sich oft ungebĂĽhrlich lange Zeit mit den Auszahlungen.

(Bild: Bild erstellt mit KI in Bing Designer durch heise online / dmk)
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt davor, dass die Handelsplattform für Gebrauchtwaren Cleverbuy sich oft lange Zeit lasse, bis Nutzerinnen und Nutzer ihr Geld ausgezahlt bekämen. Die in den AGB geregelte Frist von vierzehn Werktagen ab Versand der elektronischen Annahmeerklärung reiße das Unternehmen demnach häufig. Daher hat der Verbraucherzentrale Bundesverband Cleverbuy nun wegen irreführender Werbung abgemahnt.
Seit mehreren Monaten beschweren sich Verbraucher bei den Verbraucherzentralen, dass sie teils über mehrere Monate auf die Auszahlung des vereinbarten Ankaufspreises warten müssten. Der vzbv schreibt, dass Cleverbuy Verbraucher mit fadenscheinigen Ausreden für die Verzögerungen hinhält. Das decke sich mit zahlreichen negativen Stimmen auf Bewertungsportalen, die ebenfalls auf ausbleibende oder stark verzögerte Zahlungen und Hinhaltetaktiken deuten.
vzbv: Nicht vertrösten lassen
Verkäuferinnen und Verkäufer sollen sich nicht vom Auszahlungsanspruch abbringen und nicht immer wieder Vertrösten lassen, dass das Geld demnächst überwiesen, das Anliegen der Buchhaltung übergeben oder einfach mit der Bitte um Geduld um Entschuldigung gebeten werde, erklärt die Verbraucherzentrale. Vielmehr sollten Betroffene Cleverbuy eine letztmalige Frist zur Auszahlung des vereinbarten Kaufpreises setzen. Sollte das nicht fruchten, könne man sich von den Verbraucherzentralen unterstützen lassen oder einen Rechtsanwalt für die gerichtliche Durchsetzung des Anspruchs beauftragen.
Angesichts dieser Erfahrungen sieht der Verbraucherzentralenverband unter anderem den Claim "Wir überweisen dir dein Geld direkt auf dein Konto" als wettbewerbswidrig an. Die Ankaufsumme werde zunächst auf ein internes virtuelles Konto gezahlt und nicht auf das Bankkonto der Verbraucherinnen und Verbraucher. Zudem betreibe Cleverbuy irreführende Werbung mit Google-Nutzerbewertungen – anstatt mit dem tatsächlich sehr niedrigen Gesamtergebnis (zum Meldungszeitpunkt 1,3 von 5 möglichen Sternen) mit einem erheblich besseren Ergebnis. Dafür hat der Verbraucherzentrale Bundesverband Cleverbuy wegen irreführender Werbung abgemahnt. Auf eine diesbezügliche Anfrage von heise online hat Cleverbuy bislang nicht reagiert.
Lesen Sie auch
Verbraucherzentrale warnt vor online-wohngeld.de
Anfang Oktober hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband vor Abzocke durch die Webseite online-wohngeld.de gewarnt. Die behauptet, Anträge an zuständige Behörden weiterzuleiten, was jedoch nicht der Fall sei. Demnach koste das Angebot Geld, was kaum zu erkennen sei, und ein wirksamer oder zumindest fristwahrender Antrag werde dennoch nicht gestellt.
(dmk)