Verdi bestreikt erneut Amazon-Standorte

In Graben bei Augsburg, Bad Hersfeld, in Leipzig, Rheinberg und Werne haben Amazon-Beschäftigte in den frühen Morgenstunden die Arbeit niedergelegt.

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Verdi bestreikt Amazon-Standorte

(Bild: dpa, Uwe Zucchi)

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Von
  • dpa
Verdi vs. Amazon

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Amazon liegen in Deutschland seit langem im Streit über den Tarifvertrag für die Beschäftigten: Die Gewerkschaft will für die Mitarbeiter eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt.

Im Kampf um Tarifverträge hat die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter des Internetversandhändlers Amazon erneut auch in Graben bei Augsburg zum Streik aufgerufen. Am frühen Montagmorgen legten die ersten Beschäftigten nach Gewerkschaftsangaben ihre Arbeit nieder. Auch in der größten deutschen Amazon-Niederlassung im hessischen Bad Hersfeld, in Leipzig, Rheinberg und Werne (beide Nordrhein-Westfalen) sei gestreikt worden, berichtete Verdi. Der Ausstand sollte bis Mittwoch dauern.

Nach Angaben einer Amazon-Sprecherin hätten die Streiks keine wesentlichen Folgen für die Belieferung der Kunden. "Denn die überwältigende Mehrheit unserer Mitarbeiter arbeitet normal und nimmt nicht an den Streiks teil", sagte die Sprecherin in München.

Verdi will für die rund 10.000 Mitarbeiter des Versandhandelsriesen in Deutschland einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Verhandlungen darüber lehnt Amazon aber strikt ab. Der Internetversandhändler sieht sich als Logistiker. Die Fronten in dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Tarifkonflikt sind verhärtet. (anw)