Verdi streikt zum Prime Day bei Amazon

Seit 2013 will Verdi Amazon dazu bringen, Tarifverträge für die Beschäftigten in Deutschland abzuschließen. Auch zu Amazons Prime Day wird deshalb gestreikt.

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Streik bei Amazon: Verdi weitet Ausstand auf sechsten Standort aus

(Bild: Amazon)

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Auch im sechsten Jahr des Arbeitskampfes beim Versandriesen Amazon nutzt die Gewerkschaft Verdi dessen werbeträchtigen Sonderverkaufstag für Streiks. Zum sogenannten Prime Day sollen Beschäftigte in den Standorten Graben bei Augsburg, Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Rheinberg, Werne (beide Nordrhein-Westfalen) und Koblenz (Rheinland-Pfalz) am Dienstag die Arbeit niederlegen, kündigte die Gewerkschaft am Montag in Berlin an. Auch in Polen und Spanien fänden Aktionen in Amazon-Zentren statt.

Hintergrund ist der seit 2013 schwelende Konflikt um einen Tarifvertrag für die bundesweit rund 16.000 Beschäftigten des Online-Händlers, der sich bislang jeglichen Verhandlungen mit Verdi verweigert hat. Man könne auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein, hatte zuletzt eine Unternehmenssprecherin betont. Auswirkungen der Streiks auf Lieferungen von Prime-Day-Bestellungen erwartet Amazon nicht.

Aktuell wollen die Beschäftigten mit ihrem Streik für einen Gesundheitstarifvertrag demonstrieren. "Die Botschaft ist klar: Während der Onlineriese sich bereichert, wird an der Gesundheit der Beschäftigten gespart", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Lange Schichten, kilometerlange Wege, monotones Arbeiten und schwere körperliche und psychische Belastung sorgten für etliche gesundheitliche Probleme. Verdi fordert vertraglich geregelte Maßnahmen zur Entlastung. (axk)